Siegen-Wittgenstein. .
Die Polizei in Coesfeld geht jetzt fest davon aus, dass die Täter, die am Montag um 2 Uhr morgens beim Versuch, den Geldautomaten einer Bank in Nottuln (Kreis Coesfeld) zu sprengen, die Filiale in die Luft gejagt haben, auch für die Sprengung von zehn Automaten in Siegen-Wittgenstein und Umgebung verantwortlich sind.
„Das Vorgehen ist auffällig ähnlich“, so ein Sprecher.
Wie bei den Taten in der Region bohrten die Täter ein Loch in die Außenwand des Automaten und füllten ihn mit einem Gas-Luft-Gemisch. Ob sie auch in Nottuln Bremsenreiniger als flüssige Zündschnur benutzten werde noch untersucht.
Die Sprengungen in Nottuln und in Siegen-Wittgenstein gehören wahrscheinlich zu einer bundesweiten Serie. Jetzt ermitteln auch Landes- und Bundeskriminalamt (LKA/BKA), teilte die Polizei in Coesfeld gestern mit. Sprengungen mit der gleichen Methode hatte es in der jüngeren Vergangenheit z.B. in Nordhessen und Thüringen gegeben.
Fluchtauto wird untersucht
Dass es sich um Verbrechen eines Einzelnen handele sei unwahrscheinlich, sagte der Sprecher der westfälischen Behörde. Die Siegener Polizei nimmt an, dass ein Haupttäter, der mehrfach von Überwachungskameras gefilmt wurde, aus Wittgenstein stammt. Nach der Sprengung des Geldautomaten in Herborn-Eschenburg (7. Juli 2011) war der Metalleinsatz des Automaten am Wanderweg Oberes Ilsetal zwischen Banfe und Feudingen ablegt worden. Diese Fundstelle lasse auf gute Ortskenntnisse schließen.
Derzeit untersucht die Polizei im Kreis Coesfeld das Fluchtauto, ein dunkelgrauer Audi A 3 mit dem Kennzeichen BOR–A 3456 und einem „S 04“-Aufkleber hinten links an der Stoßstange. Der Wagen war in der Nacht vom 20. auf den 21. September gestohlen worden. Die Polizei schließt nicht aus, dass die Täter mit dem Fahrzeug auch in Siegen-Wittgenstein unterwegs waren.