Siegen/Nottuln.. Bislang Unbekannte wollten den Geldautomaten sprengen und haben dabei die ganze Sparkassenfiliale in Nottuln in die Luft gejagt. Der Fall weist Parallelen zu Geldautomaten-Sprengungen im Siegerland auf.

Beim Versuch, einen Geldautomaten zu sprengen, haben Unbekannte im westfälischen Nottuln (Kreis Coesfeld) die Sparkassenfiliale in die Luft gejagt. Durch die Explosion gegen 2 Uhr in der Nacht zum Montag wurde die Geschäftsstelle zerstört. Auch an zwei benachbarten Häuser entstanden Schäden, Menschen wurden nicht verletzt. Der Fall weist Parallelen zu Geldautomaten-Sprengungen im Siegerland auf.

Für den Siegener Hauptkommissar Martin Schrage ist es aber noch zu früh zu sagen, ob der Mann, der zwischen 2007 und 2011 zehn Automaten im Siegerland und der näheren Umgebung gesprengt hatte, auch für die Tat in Nottuln verantwortlich ist. „Es könnte eine Verbindung geben“, sagt er zwar. Es sei aber noch zu früh, in dieser Richtung zu ermitteln. Die Auswertung der Spuren in Nottuln soll jetzt Erkenntnisse liefen, ob eine Verbindung zu den Taten im Siegerland tatsächlich besteht, so der Sprecher der Polizei im Kreis Coesfeld, Martin Pollmann.

Gleiche Methode wie bei Automatensprengungen im Siegerland

Eine scheinbar erste Verbindung zu den Sprengungen im Siegerland war das Fluchtfahrzeug. Laut Zeugen war am Tatort kurz nach der Explosion in Nottuln ein silberfarbener Audi Kombi gesichtet worden. Ein solches Fahrzeug hatten Zeugen auch bei Taten im Siegerland beobachtet. In der Nähe des Tatorts wurde aber wenige Stunden nach der Tat ein grauer A 3 gefunden, der Tage zuvor als gestohlen gemeldet wurde: wahrscheinlich das Fluchtfahrzeug.

Vielmehr könnte die Methode des Täters eine Verbindung zu den Taten im Siegerland schaffen. Polizeisprecher Pollmann bestätigte gestern, dass in Nottuln ein Gas-Luft-Gemisch explodiert sei, das zuvor ins Innere des Automaten geleitet wurde. Mit dieser Methode waren auch die Automaten im Siegerland in die Luft gejagt worden.

Unabhängig davon, ob es sich um ein und den selben Täter handelt: Die Polizei geht weiterhin davon aus, dass der Mann, der im Siegerland und der Umgebung zehn Bankfilialen verwüstet hat, aus der Region, aus dem Altkreis Wittgenstein, stammt. „Wir denken, dass er berufliche oder private Beziehungen in diesen Raum hat oder hatte“, so Hauptkommissar Schrage.