Büschergrund. .

Die Hortgruppe des evangelischen Familienzentrums Sternenzelt in Büschergrund wird als „betrieblich gestützte Schulkindbetreuung“ weiter bestehen. Fünf Freudenberger Firmen haben bislang ihre Unterstützung zugesichert, um das Angebot zu erhalten. Damit wollen sie für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern. Fördergelder gibt es aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Mit Einführung des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) war festgelegt worden, dass die Finanzierung der Betreuung älterer Kinder in den Hortgruppen 2013 endet. Diese Aufgabe sollen Ganztagsgrundschulen oder Tagespflegestellen übernehmen. Aber diese Angebote decken den Bedarf berufstätiger Eltern nicht ab. So gibt es in Freudenberg lediglich eine Offene Ganztagsgrundschule, die die Betreuung bis zum Nachmittag sichert. Die Horte indes standen und stehen ab dem frühen Morgen bis in die Abendstunden offen.

Gemeinsames Konzept

Die 20 Betreuungsplätze, die die evangelische Kirchengemeinde in Büschergrund bislang bereitstellte, würden im nächsten Sommer ganz wegfallen – wenn nicht die Firmen HF Mixing Group, Albrecht Bäumer, Welke Consulting und IBF sowie die Sparkasse Freudenberg mit der Einrichtung ein gemeinsames Konzept entwickelt hätten. Auf dieser Basis wird der Fortbestand der Gruppe für zunächst 18 Monate gesichert – von August 2013 bis März 2015.

Sternenzelt-Leiterin Kerstin Kölsch war die Erleichterung anzusehen, als sie Freitag die zurückliegenden Monate beschrieb, in denen „neue Wege“ gesucht wurden: Zunächst sprach das Familienzentrum Unternehmen an, um sie für die Idee eines „Betriebskindergartens“ für ältere Kinder zu begeistern. Von dort gab es eine positive Rückmeldung. Mit Unterstützung der stellvertretenden Bürgermeisterin Kornelia Busch-Pfaffe (CDU), die auch Mitglied im Kreisjugendhilfeausschuss ist, kam der Stein ins Rollen. Sie knüpfte den Kontakt zur Industrie- und Handelskammer, die wiederum auf ein Förderprogramm aufmerksam machte, das mit europäischen Mitteln solche Projekte unterstützt.

Über die Regionalagentur Siegen-Wittgenstein/Olpe, bei der die arbeitsmarktpolitischen Aktivitäten der Region gebündelt werden, wird der Antrag auf Förderung gestellt. Und die Aussichten sind gut: Das Land hat Zustimmung signalisiert. 100 000 Euro aus dem EFRE-Programm sind zugesagt; das entspricht 50 Prozent der Kosten für die vorerst eineinhalbjährige Laufzeit. Die übrigen Gelder kommen aus Elternbeiträgen und von den Sponsoren, die mit dem Familienzentrum Kooperationsvereinbarungen abschließen werden. Denn nicht zuletzt soll ein Teil der Plätze für Bedarfe in den Unternehmen reserviert sein.

Kornelia Busch-Pfaffe lobte die nach mehrmonatigem Bangen um die Weiterexistenz gefundene Lösung. Gemeinsam hätten in Freudenberg Gewerbe und Politik ein „Leuchtturmprojekt“ geschaffen, das die Attraktivität der Stadt für junge Familien verstärke.

Petra Kipping von der Regionalagentur sieht in Weiterführung der Gruppe einen Beitrag zur Verbesserung der Frauenerwerbstätigkeit, die im Arbeitsamtsbezirk unterdurchschnittlich sei. Sparkassenvorstand Martin Lucke will weitere Firmen für das Projekt gewinnen, damit die Finanzierung über 2015 hinaus gesichert ist.

Das Familienzentrum fand die passende Formel: „Eltern arbeiten nur so gut, wie sie ihre Kinder betreut wissen.“