Netphen. . Netphen ist groß: Um die komplette Gemarkung abzubilden, haben die Kartographen Vorder- und Rückseite der neuen Wanderkarte in Anspruch nehmen müssen.

Netphen ist groß: Um die komplette Gemarkung abzubilden, haben die Kartographen Vorder- und Rückseite der neuen Wanderkarte in Anspruch nehmen müssen. Das Werk, das Stadt, Verkehrsverein und SGV jetzt im Freizeitpark präsentierten, macht stolz: Immerhin 1500 Kilometer markierter Wanderwege sind auf der Karte eingetragen. Und hinter jedem Kilometer steckt die ehrenamtliche Arbeit eines SGV-Wegewarts.

„Wanderportale“ werden folgen

„Ein tolles Ergebnis“, findet Bürgermeister Paul Wagener. Überdies eines, auf das viele Wanderfreunde gewartet haben, seit die letzten Exemplare der Karte von 2005/06 vergriffen sind. „Wir haben viele Nachfragen“, berichtet Lothar Groos aus der städtischen Kultur- und Tourismusabteilung. Im Design haben sich die Netphener an die Vorgaben der Rothaarsteigkarten angelehnt, so wie die anderen Kommunen in Siegen-Wittgenstein auch. „Der Wanderer möchte sich auf möglichst einfache Weise zurechtfinden.“

Und Wandern ohne Karte? Natürlich ist das möglich, sich einfach an den verschiedenen Markierungen unterwegs zu orientieren oder sich vom GPS-Navigator leiten zu lassen. Doch auch die bauen letztlich auf den Daten auf, die SGVer an Ort und Stelle ermittelt und den Digitalisierern zur Verfügung gestellt haben. „Ohne diese ganze Vorarbeit würden sich die Leute alle im Wald verlaufen“, stellt Udo Reik-Riedesel fest, Vorsitzender der SGV-Abteilung Deuz.

„Wanderkarten wird es immer geben“, ist sich SGV-Bezirksreferent Jochen Niemand sicher. Karten zum Zusammenfalten und Einstecken, und Karten im Großformat, wie sie demnächst auch in Netphen an acht „Wanderportalen“ aufgestellt werden, zum Beispiel auf dem Lahnhof und am Bahnhof Deuz.

Koordinator des Netphener Wanderkarten-Projekts war Alfred Gajewski – die Hilchenbacher Wanderkarte, die er als Wegewart der dortigen SGV-Abteilung erarbeitet hat, war die erste des neuen Typs. Dass es bei der Netphener Karte zunächst bei 2000 Exemplaren bleibt, findet Gajewski gut: „Dann kann man bei der zweiten Auflage gleich Verbesserungen einarbeiten.“ Und vielleicht ist dann auch, wie in Hilchenbach, ein Beiheft mit Beschreibungen der einzelnen Wanderwege und Sehenswürdigkeiten drin.

Denn zu erzählen gibt es über die Wanderstadt Netphen endlos viel: dass hier außer dem Rothaarsteig auch der Jakobs-Pilgerweg und der Europäische Fernwanderweg von Flensburg nach Genua herführen, dass Kelten-, Sonnen- und Dilldappenweg zu Rundwanderungen einladen, dass Butterweg und Netphener Rundweg ebenso wie der Siegerland-Höhenring tolle Aussichten bieten...