Olpe/Siegen. Diese Personalie garantiert Zündstoff: Der umstrittene AWD-Gründer Carsten Maschmeyer kommt als Ehrengast und Referent zu der Auszeichnung “Manager des Jahres“ ins Apollo-Theater nach Siegen. Der Veranstalter verspricht sich eine “kritische Diskussion“ mit Maschmeyer.

Ausgerechnet Maschmeyer! Der umstrittene Gründer der Finanzvertriebsgesellschaft AWD wird am 26. September als Ehrengast und Referent bei der Auszeichnung „Manager des Jahres“ im Apollo-Theater Siegen auftreten. Der Titel wird bereits zum dritten Mal vom Magazin „Südwestfalen-Manager“ in Zusammenarbeit mit der Südwestfalen-Agentur vergeben. Doch nun dürfte ein Gast erstmals harsche Kritik hervorrufen. Maschmeyer wird von der Südwestfalen-Agentur in einer Pressemitteilung als „Enfant Terrible der deutschen Wirtschaft“ angekündigt. Kaum ein anderer Unternehmer habe in den vergangenen Jahren derart im Fokus der Medien gestanden wie der Finanzinvestor und Berater. Und weiter: „Fakt ist: Carsten Maschmeyer ist ein Paradebeispiel für einen Selfmade-Millionär und steht für Erfolg.“

Das dürften zahlreiche Bürger, die sich von Maschmeyers AWD hinters Licht geführt fühlen, anders sehen. Der Ehemann von Veronica Ferres und Freund von Alt-Bundeskanzler Gerhard Schröder stand insbesondere bei Kleinanlegern in der Kritik, die beim „Allgemeinen Wirtschaftsdienst“ ihr Erspartes investiert hatten. In zahlreichen Medienberichten wurden dem AWD Drücker-Methoden vorgeworfen. Schadenersatzklagen sind noch anhängig. Die Vorwürfe lauten: mangelnde Risikoaufklärung und zu hohe Beraterprovisionen. Mittlerweile spielt Maschmeyer beim AWD keine Rolle mehr: er hat seine Anteile verkauft. Dirk Glaser, der „Manager des Jahres“ am 26. September moderieren wird, ist sich der Brisanz des Termins bewusst. „Vor allen die Diskussion mit Herrn Maschmeyer wird sicherlich für eine Menge Zündstoff sorgen“, sagt der Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur. „Wir stellen uns und sind neugierig.“

Veranstalter verspricht sich eine "kritische Diskussion" mit Maschmeyer

„Manager des Jahres“ werde wie in den vergangenen Jahren auch eine solide Veranstaltung werden. „Dafür bürgen alleine die anderen Teilnehmer.“ Dass Maschmeyer „nicht nur Freunde hat“, räumt auch Axel Brinkschulte, Geschäftsführer des Verlags Brinkschulte Medien ein, der die Auszeichnung ins Leben gerufen hat. „Wir haben ihn eingekauft und versprechen uns eine kritische Diskussion“, sagt er. Eingekauft? Laut Wikipedia betrug das Vermögen des Referenten Ende 2010 rund 650 Millionen Euro.