Siegen. .

Die IG-Metall zog am Dienstagmorgen mit rund 3500 Mitarbeitern aus 35 Siegerländer Betrieben durch die Innenstadt. Das „Lösungspäckchen“, das die Arbeitgeber in der fünften Verhandlungsrunde angeboten haben, lehnt die Gewerkschaft ab und gab es am Haus der Siegerländer Wirtschaft dem Verband der Siegerländer Metallindustriellen zurück.

VdSM bittet um Blick in Rückspiegel

Joachim Schmidt-Classen erwartete den ersten Bevollmächtigten des IG-Metall-Bezirks bereits vor der Tür. Er überreichte Hartwig Durt einen Rückspiegel, damit sich die Gewerkschaft an vergangene gemeinsame Erfolge erinnere.

Zur Kundgebung fanden sich die Streikenden auf dem Kornmarkt ein. Eines machten die Reden von Hartwig Durt, NRW-Sekretär Thomas Hay und Azubi-Vertreter Christian Jung deutlich. Mit den angebotenen 3 Prozent statt der geforderten 6,5 werde man sich nicht zufrieden geben. Und auch einige Zehntel mehr würden nicht davon ablenken, dass die Arbeitgeber bislang zu den beiden anderen Kernforderungen noch kein Angebot gemacht hätten. Faire Löhne für Leiharbeiter und die fristlose Übernahme von Azubis. „Etwa 3500 Leiharbeiter haben wir in der Region“, so Durt. Genau wisse man das nicht, weil es keine Statistik gebe. Und obwohl die IG Metall dank der Quatro-Transfair GmbH hier bereits viele Erfolge in Betrieben gefeiert hätte, würde mit Dumping-Löhnen und Leiharbeit immer noch zu viel Missbrauch betrieben. „Die Fristverlängerung auf drei Jahre ist eine Frechheit“, so der Azubi-Vertreter Christian Jung über die Idee der Arbeitgeber, die Azubis zwar nicht fristlos, aber mit längerem Vertrag zu übernehmen. Nur ein Prozent erhält derzeit einen Festvertrag, 75 Prozent werden zunächst für ein Jahr übernommen und 40 Prozent von ihnen erhalten danach wieder eine Frist-Anstellung. „Zusammen mit der Ausbildungszeit sind sie die ersten 6,5 Jahre ohne Festvertrag“, so Durt. Ein Zustand, den man nicht hinnehmen könne. Vor allem nicht, weil der Konjunkturbericht der IHK für das Siegerland bestätige, dass das Geld für die Forderungen da sei. Über 7 Prozent sowohl beim Umsatz im Inland als auch beim Export hat die Region 2011 zugelegt. „Wir müssen uns jetzt holen, was uns zusteht“, so Durt.