Siegen. Aus der Leichenhalle des Marienkrankenhauses in Siegen ist ein totgeborenes Kind verschwunden. Die Krankenhausleitung steht vor einem Rätsel und zeigt sich tief erschüttert. Die Staatsanwaltschaft Siegen hat die Ermittlungen aufgenommen.
Eine frauenärztliche Praxis hatte bei einer Frau Anfang April den Tod des ungeborenen Kindes festgestellt. Daraufhin wurde am 8. April die schwangere Patientin in das Krankenhaus eingewiesen, teilt das Marienkrankenhaus mit.
Das tote Kind wurde nach der eingeleiteten Geburt sieben Stunden im Kreissaal des Krankenhauses aufgebahrt und schließlich um 17 Uhr in die Totenhalle des Hauses getragen. "Die Eltern wurden während dieser schweren Zeit von der Krankenhausseelsorgerin seelsorglich begleitet" so die Krankehausleitung.
Der Bestatter, der das Kind schließlich am 14. April überführen wollte, fand es allerdings nicht vor. Eine fieberhafte Suche nach der 590 Gramm schweren und 29 Zentimeter großen Babyleiche verlief erfolglos. Das Kind hätte eigentlich in der Kammer der Leichenhalle des Krankenhauses liegen sollen. Das Marienkrankenhaus leitete eine interne Untersuchung ein und erstattete am 15. April Anzeige gegen Unbekannt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun in diesem Fall. "Das St. Marien-Krankenhaus Siegen ist sehr berührt und drückt der Familie des Kindes sein tiefes Mitgefühl aus", heißt es in einer Mitteilung der Klinik.
Die Staatsanwaltschaft Siegen hat ein Ermittlungsverfahren wegen Störung der Totenruhe gemäß § 168 StGB eingeleitet. Noch ist völlig unklar wie das tote Kind verschwinden konnte und wer dafür verantwortlich ist.