Kreuztal-Littfeld. .

21 Jahre nach dem erfolgreichen Kampf um die Wiedererrichtung einer Grundschule in Littfeld steht die heutige Elterngeneration vor der Entscheidung, den Willen ihrer Vorgänger zu revidieren oder auch zu bestätigen: Denn mit Beginn des neuen Schuljahres 2012/13 wird die bislang evangelische Bekenntnisschule ihre Selbstständigkeit verlieren und nur noch Teilstandort der Verbundschule Eichen-Littfeld sein.

Bekanntlich verschmelzen die bis jetzt noch existierenden drei Grundschulen in Eichen, Krombach und Littfeld zu einer; Krombach wird ganz aufgegeben und künftig als Betreuungszentrum für Kinder genutzt. In Littfeld wird es weiterhin eine Schule geben, die durch den neuen Verbund ebenfalls als offene Ganztagsgrundschule geführt wird.

Gemeinschafts- oder Bekenntnisschule

Nun geht es um die Frage, ob das evangelische Bekenntnis aufrechterhalten werden soll. Die Fronten sind inzwischen verhärtet: Sogar von „Anfeindungen“ ist die Rede – mit der Konsequenz, dass die Schulpflegschaft sich aus dem Verfahren zurückgezogen hat und die Anträge nicht mehr einzusammeln bereit ist. „Das muss jeder für sich entscheiden“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Katrin Roth, „wir wollen nicht als Mittler dastehen.“

Fünf Anträge auf Änderung fehlen noch

Die Verfechter der konfessionellen Ausrichtung verweisen auf die zurückliegenden zwei Jahrzehnte, in denen die Schule – wie kommissarische Schulleiterin Gabriele Benger sagt – „das Bekenntnis mit Inhalt gefüllt“ habe. Die Sympathisanten der Gemeinschaftsgrundschule folgen dem Argument, dass nur so die Existenz der Schule dauerhaft zu sichern ist.

Welche Annahme sich letztlich bestätigt und den Bestand des Teilstandorts Littfeld am besten sichert, „kann niemand sagen“, sagt Katrin Roth, „aber diese Entscheidung wird den Eltern jetzt abverlangt.“ Die Schulpflegschaftsvorsitzende regt an, das so genannte Schulartbestimmungsverfahren auch in den nächsten Jahren zu wiederholen, wenn sich jetzt die Mehrheit für eine Umwandlung nicht findet.

Am Donnerstagabend wurde in den ersten Sitzungen der Klassenpflegschaften der beiden unteren Jahrgänge das Thema behandelt. Am Montag kommen die Eltern der Klassen 3 und 4 zusammen. Je nachdem, zu welcher Überzeugung die Eltern gelangen, werden sie bis Dienstag, 31. Januar, Zeit haben, die Umwandlung der Bekenntnis- und eine Gemeinschaftsgrundschule zu beantragen.

20 Prozent der Erziehungsberechtigten der derzeit 96 Littfelder Grundschüler müssten diesen Antrag stellen, also abgerundet 19. Dieter Loske nahm am Donnerstagabend bereits 14 Anträge von Eltern der 1. und 2. Klasse entgegen; fünf fehlten mithin noch. Zwei Drittel aller Eltern müssten sich dann bei einer regelrechten Wahl mit Listen und Stimmzetteln für die Gemeinschaftsgrundschule aussprechen. Der Rat ist an dieses Votum gebunden.