Siegen. . Die Neuregelung des Busverkehrs auf dem Haardter Berg beginnt von vorn. Verkehrs- und Bezirksausschuss stimmten am Donnerstagabend für die Einrichtung eines Arbeitskreises. Der favorisierte Vorschlag der Verwaltung ist vom Tisch.

Die Vorlage zur Neuregelung des Busverkehrs auf den Haardter Berg war gestern eigentlich schon vor der gemeinsamen Sitzung von Verkehrsausschuss und Bezirksausschuss Weidenau vom Tisch. Der Inhalt des 24-seitigen Papiers mit 19 Anlagen war im Vorfeld an so vielen Stellen angeeckt, dass die Ausschüsse letztlich geschlossen einem SPD-Antrag zustimmten: Dem Rat wird die Einrichtung einer Arbeitsgruppe „ÖPNV-Neuordnung des Haardter Bergs“ empfohlen, in der Vertreter aller beteiligten Gruppen und Parteien eine Lösung finden sollen.

Auf der Tribüne gab es nur noch Stehplätze

Rund 100 Zuschauer, überwiegend Anwohner des Bildungshügels, verfolgten die Sitzung von der Tribüne im Geisweider Ratssaal aus. Ihr Sprecher Rainer Streif bekam – „ausnahmsweise“, wie Angela Jung (Grüne), Vorsitzende des Verkehrsausschusses, betonte – fünf Minuten Sprechzeit, ebenso der AStA-Vorsitzende Julian Hopmann.

Beide blieben deutlich unter dieser Marke und brachten ihre Hand in Hand gehenden Positionen auf den Punkt: Die in der Vorlage von der Verwaltung favorisierte Planungsvariante 1, die dem aktuellen Zustand weitgehend ähnelt, stellt weder für die Anwohner noch für die Studierenden eine Verbesserung da. Und, so Hopmann: „Wir möchten betonen, dass wir mit den Anwohnern an einem Strang ziehen.“

Nicht alle Rednerinnen und Redner fassten sich in der Diskussion so kurz, obwohl, wie Aussschussvorsitzende Jung hervorhob, „alle Anträge in eine Richtung gehen“. CDU und Linke hatten ebenfalls Papiere zum Thema vorbereitet. Generell wurde nicht mit Kritik an der Verwaltungsvorlage, die massive Anwohnerproteste hervorgerufen hatte (wir berichteten), gespart. „So nicht annehmbar“ und „mit der heißen Nadel“ gestrickt sagte etwa Silke Schneider (Die Linke); als „Murks“ bezeichnete Walter Schneider (FDP) die Unterlagen und sprach von einem „Eindruck, dass die Kosten der Planungsvarianten 2 bis 5 künstlich hochgerechnet worden“ seien. Das allerdings hatte Anke Schreiber, Leiterin der Abteilung Straße und Verkehr der Stadt, in ihrem Wortbeitrag zuvor ausdrücklich verneint: „Wir haben keine Kosten geschönt, um eine Variante zu begünstigen.“ Zur Ehrenrettung der Vorlage sagte sie zudem, dass die Stadt damit eine „hervorragende Diskussionsgrundlage“ geschaffen habe.

Deren Ergebnis ist nun, dass für die weitere Planung zunächst konkrete Zahlen für den aktuellen und künftigen Busverkehrsbedarf auf dem Haardter Berg erhoben werden sollen, von denen ausgehend der Arbeitskreis die nächsten Schritte ansstößt.