Siegen. .
Seit dem Wochenende hat der Landesbetrieb Straßenbau („Straßen.NRW“) den Befund schwarz auf weiß: Das Gebäude seiner Siegener Niederlassung ist mit Pilzsporen verseucht. Befallen ist etwa die Hälfte der Räume des zwölfgeschossigen Bürohochhauses. Die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gestern dort ihren Dienst antreten wollten, wurden wieder nach Hause geschickt – das Haus an der Koblenzer Straße darf nicht mehr betreten werden.
„Man sieht nichts, man riecht nichts“, beschreibt Karl-Josef Fischer, Medienbeauftragter der Niederlassung, die – nur auf den ersten Blick – nicht wahrnehmbare Gefahr. Auf den zweiten Blick sieht das schon anders aus: „Man sah, dass es schwarz war unter der Tapete.“ Entdeckt wurde der Schimmel bei Renovierungsarbeiten. Ursache könnte ein undichter Ablauf der Dachentwässerung sein. Oder ein Fehler beim Austausch der Fenster, der vor mehr als zwei Jahrzehnten erfolgte. Derzeit geben sich in der Koblenzer Straße nur Gutachter und Betriebsärzte die Klinke in die Hand. Noch nicht einmal ihre Unterlagen konnten die Mitarbeiter der für ganz Südwestfalen zuständigen Straßenbauverwaltung mit ins „Homeoffice“ nehmen. Denn Akten und Pläne werden wohl erst einmal, wie auch das Mobiliar, spezialgereinigt werden müssen. „Wichtigstes Ziel“ sei es jetzt, „dass die Bauprojekte nicht behindert werden“, hieß es gestern in der Mitteilung aus der Gelsenkirchener Straßen-NRW-Zentrale.
„Wir müssen schauen, wie wir weiterkommen“, beschreibt Karl-Josef Fischer den aktuellen Stand. Einige Mitarbeiter werden vorübergehend in die Hagener Außenstelle der Niederlassung umziehen, andere in die Straßenmeistereien. Ein weiterer Einsatzort ist die HTS-Baustelle im Siegener Süden: „Das Baubüro werden wir jetzt mit Leuten voll besetzen.“
Ausweichquartiere:Telekom oder IHW-Park
Mit dem Zusammenrücken allein ist es nicht getan, wenn erst einmal wieder alle 150 Mitarbeiter nach den Weihnachtsferien an Bord sind. Der Liegenschaftsbetrieb des Landes sucht bereits nach Ersatzquartieren: Genannt werden der Eiserfelder IHW-Park, in das während der Kreishaussanierung die Kreisverwaltung ausgelagert worden war, und das Dreis-Tiefenbacher Telekom-Gebäude, in dem nach und nach neue Mieter die vom ehemaligen „Fernmeldeamt“ aufgegebenen Etagen füllen.
Aktuell wird der Landesbetrieb Straßenbau nur für eine Planoffenlegung einen Ersatzort finden müssen, die nächste Woche ansteht: die Beseitigung eines Bahnübergangs in Sassmannshausen. Die großen Themen – wie vor allem die Offenlegung der Pläne für die Kreuztaler Südumgehung – haben die Planer rechtzeitig vom Tisch schaffen können.