Siegen. Fünf Kinder der Hauptschule Achenbach sind am Morgen vorsorglich in die DRK-Kinderklinik gebracht worden. Sie hatten nach einem Chemieexperiment über eine Reizung der Atemwege geklagt. Bei der Siegener Feuerwehr war ein Großalarm mit einem Massenanfall von Verletzten ausgelöst worden.

Die Situation stellte sich vor Ort aber bereits nach kurzer Zeit als weniger dramatisch dar als zunächst befürchtet. Fünf Kinder wurden vorsorglich in die Kinderklinik gebracht. Drei von ihnen nach einer Untersuchung nach Hause geschickt. Zwei Kinder bleiben zur Beobachtung über Nacht im Krankenhaus. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, sagte die Sprecherin der Kinderklinik Siegen.

Im Chemieraum im ersten Stock der Hauptschule Achenbach hatten die Schüler der 7. Klasse Unterricht. Dabei wurde mit verschiedenen chemischen Stoffen experimentiert. Nach Ende des Unterrichts klagten zwei Schüler über Atemprobleme. Nachdem drei weitere Kinder den Lehrer über Reizungen beim Luftholen berichteten wurde die Feuerwehr und der Notarzt alarmiert.

Mehrere Rettungswagen und Notärzte eilten über den Heidenberg zur Hauptschule. Fünf Schüler wurden von den Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht. Der Schulleiter ließ die gesamte Schule sofort räumen. Nach dem Feuerwehreinsatzleiter Wolfgang Reeh sich mit dem Feuerwehr-Chemieexperten Klaus Erdmann über die Gefahrenlage besprochen hatten, konnte der Schulbetrieb nach einer Stunde und einem kräftigen Lüften wieder frei gegeben werden. Nach etwas mehr als einer Stunde war der üble Geruch aus dem Schulgebäude verzogen und die Kinder kehrten in die Schule zurück.

Ein Sachverständiger der Kriminalpolizei und ein Gutachter untersuchten den Vorfall. Vorläufiges Ergebnis: Dem Chemielehrer ist nichts vorzuwerfen. Er hat demnach den Versuch ordnungsgemäß und unter Einhaltung aller Vorschríften durchgeführt. Laut Polizei wurde eine Art "Stinkbombe" hergestellt.