Siegen-Wittgenstein. .

Einstimmig hat der Kreisverkehrsausschuss sich für eine Resolution ausgesprochen, den Ausbauplan für die Ruhr-Sieg-Strecke noch einmal neu zu bewerten.

„Irgendwer muss dem Ramsauer geflüstert haben, dass wir das nicht brauchen“, ärgerte sich Winfried Schwarz (SPD) über die Bewertung, dass das eigentlich als „vordringlich“ eingestufte Projekt nunmehr als „unwirtschaftlich“ gilt. „Man fragt sich wirklich, welche Kräfte da am Spiel sind“, pflichtete Bernd Ferger (CDU) bei. Es sei nicht vereinbar, einerseits in ein Containerterminal in Kreuztal zu investieren, andererseits die Tunnelprofile für größere Frachten nicht aufzuweiten.

ZWS: Es geht nicht nur
um Neigetechnik

Kritische Anmerkungen hatte indes Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne): „Wir sollten uns bemühen, dass man uns in Berlin besser hört.“ Die politischen Vertreter anderer Regionen seien dort „aktiver“, und auch die Lobbyarbeit zum Beispiel der Fahrgastverbände sei für Südwestfalen nicht wahrnehmbar: „Woanders gibt es lebendigere Strukturen.“ Bemerkbar mache sich das auch an der anderen Hauptstrecke nach Köln: „Da tut sich ja auch nichts.“

Dass der neue Nahverkehrsplan die Ruhr-Sieg-Streckenbeschleunigung „unabhängig vom Neigetechnikeinsatz“ fordere, hielt Anke Hoppe-Hoffmann für ungünstig: „Wenn das ein Verkehrsminister liest....“ Günter Padt, Geschäftsführer des Nahverkehrs-Zweckverbandes ZWS, blieb dabei: „Wir brauchen auch eine Verbesserung der Linienführung“ – dazu gehöre auch der eingleisige Tunnel zwischen Altenhundem und Welschen Ennest.

Autoreisezug und
Station für Buschhütten

„Oben bleiben“, griff die Grünen-Sprecherin den Kampfbegriff aus der „Stuttgart-21“-Debatte auf – sie meine den Platz für die Strecke auf der Prioritätenliste. Ralf Knoche (Linke) nahm den Vergleich ernst: „Da sieht man, wo das Geld hinfließt.“ Für ihren Aufruf, dass sich die Unterstützer der Bahn deutlich äußern sollten, erhielt Anke Hoppe-Hoffmann das Lob des Vorsitzenden Heinz Georg Grebe (FDP): „Bei Straßenbauprojekten sieht das bei Ihnen ja anders aus.“

Bei der Beratung über den Nahverkehrsplan drängte Anke Hoppe-Hoffmann (Grüne) darauf, der Wiedererrichtung des Haltepunktes Buschhütten Vorrang zu geben – immerhin könnten dort eine Reihe neuer Fahrgäste gewonnen werden. Ein ähnliches Anliegen hatte die FDP, allerdings nicht für den Nah-, sondern den Fernverkehr: Ob an den Eurocity nicht zumindest im Sommer ein Autoreisezugwagen angehängt werden könne, fragte die Fraktion. Die Antwort der Verwaltung war knapp: Die Kosten für das erforderliche Terminal könnten „nicht annähernd“ gedeckt werden.