Freudenberg. Einen „Klima-Erlebnis-Park“ will die österreichische Hotelkette Jufa auf dem städtischen Grundstück im Gambachtal errichten.

Auf diesen Arbeitstitel hat sich das Unternehmen aus Salzburg, das in Österreich und Deutschland mittlerweile mehr als 40 Jugend- und Familiengästehäuser betreibt, für den künftigen Standort Freudenberg festgelegt. Geschäftsführer Gernot Reitmaier stellte dem Rat der Stadt in nicht öffentlicher Sitzung am Donnerstagabend das Konzept vor, das auf der Grundlage einer seit vorigem Jahr erarbeiteten Wirtschaftlichkeitsrechnung basiert.

Demnach würde auf dem lange unverkäuflich gewesenen Hotelgrundstück mit rund 8 900 Quadratmetern ein Haus mit 132 Betten in 38 Zimmern entstehen. Die einzelnen Zimmer verfügen wahlweise über zwei, drei oder fünf Betten. Der Standard entspricht dem einer „gehobenen Jugendherberge“, die jedes Jahr 25 000 neue Übernachtungsgäste nach Freudenberg bringen soll. Angestrebt ist günstigstenfalls eine Verweildauer von bis zu zwei Wochen - ob für Einzelreisende, Familien oder Gruppen.

Mit allen Nebeneinrichtungen und -anlagen soll das Objekt rund 6,9 Millionen Euro kosten. Dazu werden - in Nachbarschaft zum städtischen Freibad – auch eine Sport- und Kletterhalle gehören, die zur besseren Auslastung der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollen. Denn ohne ergänzende Angebote im Freizeitbereich würde das Konzept der Österreicher nicht aufgehen: „Das Bettengeschäft allein reicht nicht“, fasste Bürgermeister Eckhard Günther gegenüber unserer Zeitung den Jufa-Vortrag zusammen. Die Stadt soll das Grundstück einbringen und gegebenenfalls auch für die Errichtung der öffentlich nutzbaren Gebäude in Anspruch genommen werden. Dafür will Jufa zusichern, das neue Gästehaus langfristig zu erhalten. Bürgermeister Günther spricht von „40 Jahren und mehr“. Davor aber stehen noch lange Verhandlungen zwischen der Stadt und Jufa. Für Freudenberg ist entscheidend, wie weit die im Nothaushalt steckende Kommune gehen kann, um sich das Hotelprojekt zu sichern und eine Nutzung für das brach liegende Grundstück zu finden.

Frist bis zum nächsten Frühjahr eingeräumt

Ob eine ähnliche Konstruktion wie beim Bau des neuen Rathauses gelingt, das der Stadt auf Grundlage einer langfristigen Mietkaufvereinbarung möglich wurde, hängt auch von den Aufsichtsbehörden ab. Günther ist allerdings zuversichtlich, handele es sich doch um eine „Investition in die Zukunft“. Jufa-Geschäftsführer Gernot Reitmaier hat der Stadt Freudenberg jetzt eine Frist bis zum nächsten Frühjahr eingeräumt, sich für oder gegen das Hotel zu entscheiden. Jufa selbst hatte eine umfangreiche Checkliste abgearbeitet und Freudenberg „knapp im grünen Bereich“ angesiedelt.