Siegen. Die erste Bilanz der Strategischen Fahndung: 102 Personen wurden durchsucht, vier festgenommen. Es gibt Platzverweise, Straftäter gehen ins Netz.
Seit 10 Tagen läuft die vom Landrat Andreas Müller angeordnete „Strategische Fahndung“ im Bereich der Siegener Innenstadt. 219 Personen und 59 Fahrzeuge wurden seitdem kontrolliert, dabei gab es 102 Durchsuchungen. 18 Strafanzeigen und 14 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wurden erstattet. Vier Personen wurden festgenommen, zwei in Gewahrsam genommen. Fünf Platzverweise wurden ausgesprochen, außerdem gab es zwei sonstige „Fahndungstreffer“. Das berichteten Landrat Andreas Müller, Leitender Polizeidirektor Klaus Bunse, Stadtrat Arne Fries sowie Stefan Pusch, Leiter der Pressestelle der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein.
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Beim Treffpunkt Sicherheit in der Bahnhofstraße begann am Samstagabend ein gemeinsamer Kontrolleinsatz der Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein mit dem Ordnungsamt der Stadt Siegen sowie Beamten und Beamtinnen der Bundespolizei in der Siegener Innen- und Oberstadt.
„Mit Beginn der 90er Jahre haben wir von der Polizei eine Partnerschaft mit dem Ordnungsamt begonnen und aus dieser Partnerschaft ist etwas geworden. Hinzugekommen ist auch die Bundespolizei, und wenn wir zusätzliche Beamte brauchen, ist schnell die Bereitschaftspolizei aus Köln in Siegen“, sagte Landrat Müller. „Die Polizei schaut nicht weg, sondern sie sorgt für Sicherheit – gerade im Bereich der Siegener Innenstadt ist das besonders wichtig.“
Kontrollen vor allem nachts und an Wochenenden
„Wir nehmen den Innenstadtbereich mit den Schwerpunkten ZOB, Fußgängerzone Innenstadt, die Parkanlagen und die Hauptverkehrsachse Sandstraße - Kölner Straße in den kommenden vier Wochen besonders in den Fokus“, sagte der Leitende Polizeidirektor Klaus Bunse. Die Polizei werde immer wieder Präsenz zeigen und Kontrollen sowie flankierende Aktionen vornehmen, „und das immer wieder zu unbestimmten Zeiten, jedoch vorwiegend an Wochenenden und nachts“, sagte Stefan Pusch.
Es gehe darum, Kriminalität zu bekämpfen, das Dunkelfeld aufzuhellen und rechtsfreie Räume zu vermeiden, so der Landrat am Samstagabend beim Pressetermin in der Innenstadt: „Damit möchte ich das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger stärken. Das ist mir ein wichtiges Anliegen.“ Erste Gespräche mit Bürgerinnen und Bürger gab es schon bei der Besichtigung des Fahndungsbereichs. Privatdelikte haben sich in die Öffentlichkeit verlagert. Wer läuft hier mit was in der Tasche herum, das will die Polizei angehen und auch wissen.
Verfolgungsjagd durch die Unterstadt
27 Beamte von Polizei, Bundespolizei sowie Ordnungsamt waren am Samstagabend im Einsatz, hinzu kamen noch zahlreiche Beamte und Beamtinnen in Zivil, die ihre uniformierten Kolleginnen und Kollegen schnell informieren konnten. In zwei Gruppen, eine zur Oberstadt, die andere in der Unterstadt, waren die Beamten unterwegs. Schon als die Beamten an der Treppenanlage zur Sieg vorbeigingen, ergriff ein Mann die Flucht. Die Verfolgung führte über den Herrengarten, der Europastraße bis auf den Parkplatz vor dem DAA-Gebäude. Dort wurde der Mann, der sich wehrte, überwältigt und im Handschellen gelegt. Die Polizeibeamten fanden bei der Durchsuchung Marihuana sowie Bargeld. Nach Überprüfung der Personalien konnte der polizeibekannte 25-Jährige aus Guinea seinen Weg fortsetzen; die mitgeführte Menge an Marihuana war nicht strafbar.
Polizei: Spielregeln gelten für alle, „passt auf!“
Weiterhin wurden zahlreiche Personen im Bereich des Siegener Bahnhofs kontrolliert. Die bevorstehende Sommersaison lockt viele Menschen ins Stadtzentrum. Hinzu kommt die Fußball-Europameisterschaft. Mit der „strategischen Fahndung“ sollen die verschiedenen Kriminalitätsformen in der Siegener Innenstadt bekämpft werden. „Wir unterstreichen, dass die gesetzlichen Spielregeln für alle gelten“, erklärt die Polizei: „Potenziellen Straftätern machen wir deutlich, dass wir sie ins Visier nehmen. Die Botschaft lautet: Passt auf, ihr werdet kontrolliert - und Straftaten werden konsequent verfolgt.“
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