Siegen. Sechs Millionen Euro und neun Monate Umbau für neue moderne Radiologie-Abteilung an der DRK-Kinderklinik. Neues MRT ist das Highlight.
Die DRK-KinderklinikSiegen hat mächtig aufgerüstet: Nach umfangreichen Baumaßnahmen erstrahlt das Radiologie-Zentrum in neuem Glanz. Insgesamt fast sechs Millionen Euro wurden investiert. Die eine Hälfte kommt durch den Umbau der zentralen Notaufnahme und die Einrichtung der radiologischen Abteilung zusammen, die andere für die nagelneuen Geräte der Radiologie. Das dreieinhalb Tonnen schwere MRT-Gerät ist das Highlight: Durch Filme, die Kinder während der Untersuchung in der Röhre gucken können, soll ihnen die Angst genommen werden.
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Siegen: Kinder müssen für MRT nicht mehr zum Klinikum transportiert werden
„Die Anschaffung eines MRT-Geräts ist hier schon seit über 15 Jahren ein Thema. Es ist einfach das wichtigste diagnostische Mittel bei Kindern und Jugendlichen“, sagt Geschäftsführer Carsten Jochum. Bisher konnten die Patienten der DRK-Kinderklinik ein solches jedoch nur nach aufwendigem Transport im Klinikum Siegen nutzen, was dort auch für Engpässe sorgte. „Wir sprechen von 70.000 Patienten, die wir hier im Jahr haben. Das war schlecht in der Versorgung, dass wir das so machen mussten“, betont Dr. Hasan Sürgüt, Vorsitzender des Vorstandes des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. Die übrigen Röntgen-Geräte der Kinderklinik waren ohnehin nicht auf dem technisch neuesten Stand. Nach neun Monaten intensivem Umbau wurde das neue Radiologie-Zentrum jetzt eröffnet.
Ein Computertomograph sowie Geräte für Röntgen und sogenannte Durchleuchtung finden sich nun in den renovierten Räumen wieder. Ein besonderer Hingucker ist das neue MRT-Gerät. Dreieinhalb Tonnen wiegt es und musste extra mit einem Spezialkran mit über 40 Meter Höhenunterschied durch eine durchbrochene Wand ins Innere befördert werden. Mit moderner Technik des Kooperationspartner Philips soll den Kindern in der Röhre die Angst genommen werden: Mit der „Scan Buddy“-App können die jungen Patienten sich das MRT von Zuhause aus mit ihren Eltern anschauen und ein Gefühl für die Geräuschkulisse bekommen. Doch das ist nicht alles.
Zahlen zum Umbau der Radiologie der DRK-Kinderklinik
2,76 Millionen Euro haben die Geräte gekostet, mit weiteren 2,96 Millionen Euro schlagen die Umbaumaßnahmen für Notaufnahme und Radiologie zu Buche: Macht zusammen fast sechs Millionen Euro.
Neun Monate haben die Umbaumaßnahmen der DRK-Kinderklinik gedauert. Im April 2023 legte man los, nach täglicher Arbeit ist sie im Mai 2024 fertig geworden.
950 Quadratmeter wurden erneuert: 40 Kernbohrungen wurden durchgeführt, 17.239 Meter Kabel verlegt und 575 neue Deckenplatten angebracht.
Kinder können Film beim MRT gucken: „Scan Buddy“ begleitet und beruhigt junge Patienten in der Röhre
Vor der MRT-Untersuchung suchen sie sich einen „Buddy“, das meint eine Zeichentrickfigur, aus, die sie audiovisuell in die Röhre begleitet. Während sie drin liegen, können sie über einen gespiegelten Bildschirm an der Decke während des Scans einen Film gucken, in denen ihr animierter Kumpel wieder auftaucht. „Am Ende lenkt es die Kinder ab und es kann im Alter von vier bis sechs Jahren auf eine Narkose verzichtet werden“, so Carsten Jochum. In den USA hat diese Methode zu einer Reduzierung von rund 50 Prozent auf fünf Prozent der Fälle geführt, in denen eine Narkose nötig war, um die Kinder zu beruhigen. „Es ist ein Qualitätsgewinn für die Leute, für die wir eigentlich da sind. Mit den neuen Geräten haben wir hier eine der modernsten Kinderradiologie-Abteilungen in Deutschland“, freut sich Dr. Hasan Sürgüt.
Die Röntgen-Abteilung befand sich bisher auf Ebene 03, „die Wege waren extrem lang und man hat fünf bis sechs Minuten gebraucht“, wie DRK-Pressesprecher Arnd Dickel sagt. Durch die Zusammenführung der Radiologie und der anliegenden ZNA ist der Radiologe nun direkt im Raum. „Für uns als Team ist es ein großer Vorteil, weil man sich bei Nachfragen sofort an ihn wenden kann“, wie Radiologieassistentin Damaris Knauf sagt. Nicht nur die Geräte, sondern auch alle Räume und Gänge wurde modernisiert. So wurden auch die Toiletten kindgerecht angepasst und die Waschbecken niedriger angebaut. Zeichnungen von Kindern, die vorher an einem Malwettbewerb teilnahmen, zieren zudem die Wände der WC-Räume.
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