Siegen. Drei Clubs in der Innenstadt in direkter Nachbarschaft: Was ist das Besondere am „Klangwerk“ fürs Siegener Nachtleben? Die Leute stehen Schlange.
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Die Scheinwerfer haben am Samstag, 2. März, zur Eröffnungsparty des neuen Clubs „Klangwerks“ in Siegen nicht ganz mitgespielt. Ein Elektriker musste die Kabel um zwei Uhr nachts auszutauschen. Gestört hat es keinen, so Joel Adler, Betreiber des Klangwerks. Das Lichtkonzept ist wohl noch nicht ganz fertig. „Wir sind noch im Aufbau, aber wollen den Industrielook beibehalten“, sagt Adler.
Joel Adler, Betreiber der ehemaligen Shisha-Bar „Mirrors“, hat sich über die Resonanz am vergangenen Wochenende sehr gefreut. „Ich war erstaunt, wie viele Leute da waren. Bis 3 Uhr morgens standen die Gäste in der Schlange.“ Viele Gäste aus der ehemaligen Shisha-Bar seien auch da gewesen, sagt der 30-Jährige. Direkt neben dem Klangwerk sind zwei Clubs, die bereits seit Jahren fester Bestandteil der lokalen Partyszene sind. „Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung, wie eine Art Party-Bermudadreieck“, sagt Adler.
Siegener Klangwerk: Gäste bezahlen mit Bezahlkarte, kein Bargeld mehr
Geplant sind Ibiza-Partys mit Latino-Sounds, Reggaeton-Musik, 90ern als auch Malle-Hit-Parties. Das Besondere am Konzept: Joel Adler hat sich für ein neues Bezahlsystem mit sogenannten NFC-Chips entschieden. Die Gäste bezahlen im Klangwerk nicht mit Bargeld, sondern mit einer Bezahlkarte. Den Betrag auf der Kredit-Karte müssen die Gäste dann am Ausgang bezahlen. „Das macht es für die Kunden und unser Thekenpersonal viel einfacher.“ Auf Festivals sei dies eine gängige Praxis, sagt Adler. „Es kam auch schon vor, dass etwas aus der Kasse geklaut wurde. In Siegen haben das nur große Clubs, wie beispielsweise das OX in Freudenberg. Bei einem kleinen Club, wie das Klangwerk, sei das etwas Besonderes“, sagt Adler.
Insgesamt fünf Monate hat der geschätzte 300.000 Euro teure Umbau, von der damaligen Shisha-Bar, gedauert. Bei den Renovierungsarbeiten immer an seiner Seite: Joels Vater. „Wir sind ein Team von insgesamt vier Leuten.“ Joel Adlers Tätigkeit gleicht einer Art „Springer“. Der 30-Jährige ist für die Webseite, den Social-Media-Auftritt und für die Abrechnungen zuständig. Nachts sei er auch noch vor Ort, sagt Adler.
Klangwerk in Siegen: Zielgruppe ab 25 Jahren, kein Studentenrabatt
Auf insgesamt 200 Quadratmeter haben bis zu 300 Tanzwütige Platz. Sitzplätze gibt es nur wenige im Klangwerk „Wir möchten, dass viel getanzt wird“, sagt Adler. Doch dazu müssen die Gäste erstmals in den Club kommen. „Wir haben für die Sicherheit unserer Gäste und unseres Personals eine strenge Einlasskontrolle“, erzählt Adler. Ganz so streng, wie der Einlass im Berliner Berghain, soll es dann aber doch nicht sein.
Ansprechen soll der Club eine große Zielgruppe, aber eher Siegener ab 25 Jahren. Deshalb gebe es auch keinen Studierendenrabatt. Im Klangwerk sollen sich sowohl junge Leute als auch Tanzwütige jenseits der 30 oder 40 wohlfühlen. Die erste Ü30 Party für Oldschool-Hip-Hop findet am 23. März statt.
Siegen: Klangwerk kann auch für Events angemietet werden
Geplant sei in Zukunft, die Räume für Events, wie Konzerte oder Hochzeiten zur Verfügung zu stellen, sagt Adler. Das derzeitige Team bestehe aus 50 Mitarbeitenden, 20 davon stehen an der Bar. „Wir suchen noch Personal. Wer Interesse hat, kann sich gerne melden.“ Das Klangwerk bietet freitags und samstags Programm. Die Türen sind von 22 bis 5 Uhr morgens geöffnet.
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Für Joel Adler ist um 5 Uhr aber noch nicht Feierabend. „Dann räumen wir auf und machen alles sauber, damit es sofort am nächsten Abend wieder weitergehen kann.“