Kreuztal. Erstes Votum für die „Kombinationslösung“ liegt vor. Wenn der Rat folgt, wird auf dem Grundstück der Stadthallen-Ruine gebaut - viele Jahre lang.

Die SPD-Fraktion gibt ihre Entscheidung als erste bekannt: Sie ist für die Kombination von Bürgerforum und Schulerweiterung am Standort der abgebrannten Stadthalle. Der Rat wird darüber am Donnerstag, 14. März, entscheiden.

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„Der Rat muss im März, fast zwei Jahre nach dem Brandereignis, eine Entscheidung zu den notwendigen Infrastrukturmaßnahmen treffen, um die Verwaltung in die Lage zu versetzen, die notwendigen Schritte anzugehen und weitere Verzögerungen und Verteuerungen zu vermeiden“, heißt es in der Mitteilung der SPD-Fraktion. Die Kombilösung sei am kostengünstigsten und spare der Stadt etwa 4,5 Millionen Euro, die für andere wichtige Investitionsprojekte wie zum Beispiel die unumgänglichen Grundschulerweiterungen verwendet werden können.

Parkplätze in der Stählerwiese in Kreuztal erhalten

Der Rat sollte eigentlich im vorigen Sommer schon über den Wiederaufbau der Stadthalle entscheiden. Im Rat fand sich dann allerdings eine Mehrheit dafür, in einer Konzeptstudie eine Alternative zu untersuchen: den Neubau des Bürgerforums auf dem Parkplatz Stählerwiese und den Erweiterungsbau für Gymnasium und Gesamtschule an der Stelle der bisherigen Stadthalle. Die Studie wurde dem Infrastrukturausschuss Anfang Februar vorgestellt. Das Ergebnis: Die bis dahin von der Stadt favorisierte Lösung wäre die ungünstigste von allen: die Stadthalle weiterhin nicht barrierefrei, der Sitzkomfort beschränkt, die Bühne nicht optimal, die dann umzusetzende Aufstockung von Gymnasium und Gesamtschule im laufenden Betrieb nicht umsetzbar, sodass die Schulen auf Container ausweichen müssten. Vor allem aber: Beide Vorhaben könnten nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander umgesetzt werden.

Im Februar präsentierte die Verwaltung dann einen weiteren Vorschlag des Architekten Andreas Stoppacher mit seinem Dahlbrucher Büro: einen Schul-Neubau über vier Ebenen an der Stelle der Stadthallen-Ruine, in den das Bürgerforum integriert wird. „Die Kombilösung erhält die für den Veranstaltungsbetrieb im Sportzentrum und in Dreslers Park dringend notwendigen Parkplätze in der Stählerwiese und erschwert den Vereinen ihren Spiel- und Übungsbetrieb nicht“, sagt dazu nun die SPD, „die gemeinsame Errichtung eines Bürgerforums und 23 neuen Klassenräumen in einem separaten Baukörper ermöglicht einen weitestgehend störungsarmen Ablauf des laufenden Schulbetriebes.“ Ein gemeinsamer Baukörper reduziere spätere Betriebskosten.

Bauzeit für neue Stadthalle in Kreuztal mindestens fünf Jahre

Bedauerlich sei bei allen vorgestellten Konzepten aus Sicht der SPD-Fraktion die prognostizierte Bauzeit von fünf bis sechs Jahren, die nicht zuletzt von den erwarteten monatelangen europäischen Ausschreibungsverfahren für Planungsvergabe und Bauausführung bestimmt sei und die Baukosten voraussichtlich im Schnitt um jährlich zehn Prozent ansteigen lasse. „Aus Sicht der SPD-Fraktion sind trotz der angespannten Haushaltslage der nächsten Jahre die für den Ausbau der weiterführenden Schulen und die Errichtung einer zentralen Kultur- und Veranstaltungshalle aufzubringenden Investitionen im Sinne des städtischen Angebotes für alle BürgerInnen unabdingbar.“ Das Kombinationsmodell wurde mit knapp 17 Millionen Euro veranschlagt, die anderen Varianten waren mit 21,76 Millionen (Stählerwiese/Schulanbau) und 21,4 Millionen Euro (Wiederaufbau/Schulaufstockung) fast gleich teuer.

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