Hohenroth. Das Forsthaus Hohenroth bleibt beliebtes Ausflugsziel. Im Jahresprogramm gibt es eine ganze Reihe Neuigkeiten.

„Einen abwechslungsreichen Strauß an neuen Angeboten, Projekten und Begegnungen für unsere Region“ verspricht die Waldland-Verein für dieses Jahr. „Diese Vielfalt wird sicherlich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher nach Hohenroth ziehen.“ Ein zentraler Baustein bleibe die Vermittlung von Wissen über den Wald, die Natur, Forstwirtschaft, Jagd und insbesondere den Naturschutz. Die Begegnung der Menschen auf Hohenroth stehe nach wie vor auch im Fokus, „der Austausch sowie das Verständnis füreinander sind von großer Bedeutung“.

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Die Programmpalette zu den Themen Wald, Forstwirtschaft, Naturschutz und Jagd ist breit gefächert und reicht von Motorsägenlehrgängen (auch speziell für Frauen), Kräuterwanderungen, waldbaulichen Exkursionen bis hin zu ethischen und jagdlich-forstlichen Herausforderungen, wie zum Beispiel der Wiederbewaldung großer Kahlflächen oder aber auch die Beobachtung, wie die Natur selbst mit Borkenkäferflächen umgeht, die nicht abgeholzt und freigeräumt wurden.

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Der Verein wird auch in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen für seine Mitglieder und Besucher auf Hohenroth anbieten. Dazu gehören Treffen der Vereinsmitglieder, Willkommensveranstaltungen für neue Mitglieder sowie das gemeinsame Vereins- und Familienfest im Juni und das Nikolausfest im Dezember. Auch besondere Walderlebnisse, wie geführte Exkursionen inklusive Verpflegung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, stehen auf dem Programm.

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Wildgrillen mit Bock und Bockbier

Beliebt sind auch die Angebote für junge Waldläufer, die Zubereitung von Wildkräutern, eine Multivisionsschau im Wechsel der Jahreszeiten im Wittgensteiner Land von und mit Uwe Haßler und Hartmut Schneider oder der Umgang und die Zubereitung von Wildfleisch aus heimischer Jagd: „Bock und Bockbier“ ist zum Beispiel das sommerliche Wildgrillen überschrieben, das allerdings nicht auf Hohenroth, sondern in der Jagdschule Heestal stattfindet. Zusätzlich wird Leona Kringe, Tierärztin, Businesscoach, Yogalehrerin, „Radl – und Lebemensch“, zum ersten Mal auf Hohenroth zwei Veranstaltungen rund um die Natur und den Wald durchführen. Ihr „Bikepacking“-Wochenende besteht aus gemeinsamen Touren und Tracks zum Alleinfahren, Vorträgen und Workshops zu Ernährung, Training, Tourenplanung und mehr.

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Neben den Höhepunkten, wie Auftritten der Philharmonie auf Hohenroth, der Uni Big Band feat. Judith Adarkwah und des Akkordeonorchesters Siegerland, sowie dem beliebten Waldgottesdienst unter freiem Himmel, wird auch im Jahr 2024 der Salon zu einem gesellschaftspolitischen Thema stattfinden. Ein weiteres herausragendes Angebot ist die Möglichkeit, Trauungen auf Hohenroth feiern, nachdem das Waldland erfolgreich zur Außenstelle des Standesamtes Netphen geworden ist.

Waldland-Café soll wiedereröffnet werden

Zu den Attraktionen im Programm gehört das „Waldbaden im Wald- und Seelenland Hohenroth“ – ein entspannter Spaziergang, der Stress und Blutdruck verringert. Oder das „Frühlingserwachen“ mit Meditationen und Entspannungsübungen.

Försterei wird Waldland

Das Waldinformationszentrum Forsthaus Hohenroth ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landesbetriebes Wald und Holz NRW sowie des Vereins Waldland Hohenroth. Hohenroth ist eine ehemalige Försterei, die 2001 nach über 100 Jahren eine neue Widmung zum Waldinformationszentrum erhielt. Der ehemalige Stall, in dem früher bis zu zehn Kühe, ein Pferd und Hühner eingestellt warnen, beherbergt heute das moderne „Waldlandhaus“. Im Untergeschoss befindet sich ein Ausstellungsraum.

In der ehemaligen Scheune ist eine Hackschnitzel-Heizanlage untergebracht, die als Demonstrationsobjekt den Besuchern die Thematik der erneuerbaren Energien zeigen soll. Ferner findet sich hier die „Waldwerkstatt“ der Forstwirte. Im Obergeschoss wurde der alte sogenannte „Heuboden“ erhalten. An das Außengelände des Waldinformationszentrums Hohenroth schließt sich ein 43 Hektar großes Wildgehege an. In ihm befindet sich Europäisches Rotwild und Mesopotamisches Damwild.

1854 wurde erstmals eine königliche Revierförsterei erwähnt. Es wurde 1910 wegen Baufälligkeit in eine neue Försterei umgebaut. Obwohl das abseitig in Wald stehende Forsthaus nur schwer zu erreichen war, war es dennoch in den Jahren 1930 bis 1970 beliebter Ort, da eine kleine Gaststätte betrieben wurde. Händler, Fuhrleute, Holzhauer sowie Reisende kehrten dort ein. Erst 1946 bekam Hohenroth einen Stromanschluss.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind spürbar. Etwa 25.000 Hektar Fichtenfläche im Forstamt Siegen-Wittgenstein sind dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, aber auch Buche, Eiche, Esche, Lärche und Douglasie leiden teilweise. In einigen Beiträgen setzt sich das Waldland-Programm mit dieser ökologischen, ökonomischen und ethischen Krise auseinander.

Wir wollen dort die forstliche Präsenz wieder verstärken.
Manfred Gertz, Regionalforstamt

„Leider hatte im Dezember des letzten Jahres das Café Waldland schließen müssen“, bedauert der Verein, „wir alle hoffen, bald einen Nachfolger zu finden und diese so attraktive Lokalität mitten im Wald wiederzubeleben“. Die Weichen dafür sollen im ersten Vierteljahr gestellt werden, sagt Forstamtsleiter Manfred Gertz dieser Zeitung auf Nachfrage. Die Neuverpachtung wird ausgeschrieben, Ziel ist wieder ein Cafébetrieb an den Wochenenden. Eine Ferienwohnung wird im Waldland allerdings nicht mehr vermietet. In das alte Forsthaus von 1910 sind wieder die Förster selbst eingezogen. „Die Räume nutzen wir selbst als Büros“, berichtet Manfred Gertz, „wir wollen dort die forstliche Präsenz wieder verstärken.“

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