Kreuztal. Solveig Köppen arbeitet als Physiotherapeutin in der Praxis ihrer Mutter in Kreuztal. Ihr Traumjob stand für sie nicht schon immer fest.

„Ich fand es schon immer interessant, mich mit dem Körper auseinanderzusetzen“, erklärt Physiotherapeutin Solveig Köppen. Vor zehn Jahren hat sie ihre Ausbildung begonnen, seit sieben Jahren arbeitet sie in der Praxis „con tacto“ in Kreuztal. Das Unternehmen ihrer Mutter kennt sie schon seit der Gründung vor 13 Jahren.

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Kreuztal: Die eigene Mutter als Chefin – „Es hat sich gut eingespielt“

Trotzdem war die Physiotherapie nicht der lang gehegter Traum von Solveig Köppen. In ihrer Jugend betrieb sie Leistungssport in der Leichtathletik. Sie hatte Spaß daran, ihren Körper zu fordern und so zu sehen, wozu er imstande ist. Mit dem sportlichen Fokus sollte es nach der Schule weitergehen: „Nach dem Abitur wollte ich eigentlich Sport studieren.“ Wegen einer Snowboardverletzung habe sie jedoch nicht an der Aufnahmeprüfung teilnehmen können.

In der Kreuztaler Praxis „con tacto“ gibt es mehrere Räume für unterschiedliche Angebote.
In der Kreuztaler Praxis „con tacto“ gibt es mehrere Räume für unterschiedliche Angebote. © WP | Antonia Flieder

Die Physiotherapie-Praxis ihrer Mutter habe damals direkt in der Nähe der Wohnung ihrer Familie gelegen. „Ich wusste, dass es mir gefallen könnte, mit Menschen zusammenzuarbeiten“, sagt die 31-Jährige rückblickend. So habe sie sich für eine Physiotherapie-Ausbildung in Münster entschieden: einmal raus aus dem Siegerland und dem Elternhaus und hin zu einer besonders tiefgründigen und fordernden Ausbildung. Nach dem Abschluss sei sie zurück in die Heimat gekommen und in der Praxis ihrer Mutter eingestellt worden. Die Mutter als Chefin zu haben, sei kein Problem: „Es hat sich gut eingespielt.“

Dieser Moment ist richtig schön.
Solveig Köppen über den „Aha-Moment“ bei ihren Patienten

Physiotherapeutin aus Kreuztal schätzt den Umgang mit den Menschen

Besonders viel Spaß bereite Solveig Köppen die Vielfalt ihrer Aufgaben: „Ich habe eine Position, wo ich sehr bunt arbeiten kann“, erklärt sie. Mittlerweile ist sie auch leitend in dem Unternehmen tätig: „Ich bin da so reingerutscht.“ Im Vordergrund stehe für sie aber noch immer eines: „Der Umgang mit Menschen“, sagt sie. Es gehe darum, sich selbst herauszufordern, Menschenkenntnis zu entwickeln. Und auch um Fragen wie: „Wie wird man zu einem Team für einen kurzen Moment?“ Besonders toll sei auch der „Aha-Effekt“, wenn der Patient oder die Patientin die Behandlung als sinnvoll erachte: „Dieser Moment ist richtig schön.“

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In ihrem Beruf gehe es vor allem um Manualtherapie oder Krankengymnastik. Dazu seien die unterschiedlichsten Patienten in der Praxis, berichtet sie, wie zum Beispiel Senioren nach einer Operation oder zur Sturzprophylaxe. Aber auch Sportler kämen in die Praxis: „Ich habe zwei Kollegen, die auch Mannschaften betreuen“, sagt Solveig Köppen. Kinder seien dagegen eher selten da – meist nur nach Verletzungen.

Direkt hinter der Empfangstheke der Kreuztaler Praxis befindet sich das Büro, in dem sich Solveig Köppen ihren leitenden Aufgaben widmet.
Direkt hinter der Empfangstheke der Kreuztaler Praxis befindet sich das Büro, in dem sich Solveig Köppen ihren leitenden Aufgaben widmet. © WP | Antonia Flieder

Bei der Behandlung setze sie auf die Eigenverantwortung der Patienten. Am Wichtigsten sei ihr dabei, „die Patienten aufzuklären. Da, wo wir können, ihnen auch ein neues Bewusstsein für ihre Gesundheit zu bringen“, erklärt Solveig Köppen. Über ein Gelingen freue auch sie sich: „Es ist schon schön, wenn man merkt, das Wissen wird irgendwie angenommen.“

Physiotherapeutin aus Kreuztal bildet sich weiter und bietet jetzt auch Yoga-Kurs an

Im Laufe der Zeit habe sie einige Zusatzausbildungen absolvieren können: Manuelle Therapie, Krankengymnastik am Gerät und Ernährungsphysiologie – um nur einige zu nennen. Bei der Ernährungsphysiologie, so erklärt sie, gehe es darum, wie der Körper überhaupt arbeite: „Was der Körper selbst produziert und dann, was ich dem Körper zuführen kann, damit er funktioniert“, erläutert sie. Beispielsweise könnten unterschiedliche Lebensmittel eine Entzündung verstärken oder abmildern.

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Als weitere Weiterbildung hat sie vor einigen Jahren die Möglichkeit erhalten, berufsbegleitend ein Studium der angewandten Therapiewissenschaften zu absolvieren. Und erst vor Kurzem habe es einen zweitägigen Workshop zum Thema „Gesund durch Atmung“ gegeben, bei dem die Mitarbeitenden sich über die positive und negative Beeinflussung des Körpers durch die Atmung informieren konnten. Solveig Köppen freut sich über die vielen Entfaltungsmöglichkeiten, die ihr geboten werden: „Wir dürfen neue Konzepte entwickeln und gucken, wie die angenommen werden“, erklärt sie. „Durch die Chefin wird uns schon ein ganzheitliches Konzept vorgelebt.“ So bietet Solveig Köppen nach einer Yoga-Ausbildung seit Kurzem auch einen eigenen Kurs an.

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Unternehmenspass: Con Tacto

Mitarbeiterzahl: 10

Standort: 1

Branche: Gesundheitswesen

Tarif: Nein

Arbeitszeit: individuell und flexibel

Arbeitsplatz: Praxis mit fünf Behandlungsräumen, Hausbesuche mit einem Praxisauto, Trainingsraum, Kursraum

Weiterbildungen: interne Fortbildungen, finanzielle Unterstützung bei individueller Weiterentwicklung im Beruf

Besonderheiten: Praxishunde, Teamevents, harmonische Atmosphäre

Philosophie: Unterstützung in der Selbstwirksamkeit des Patienten