Hilchenbach/Siegen. Die Zahl der mängelfreien Autos bei der Hauptuntersuchung sinkt in Siegen und Hilchenbach erneut. Das hat einen Hauptgrund.

Der TÜV Nord meldet einen negativen Trend. Die Quote der Fahrzeuge ohne Mängel bei der Hauptuntersuchung ist laut einer Mitteilung im vergangenen Jahr sowohl an der Station in Hilchenbach als auch an der in Siegen zurückgegangen.

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An der Station in Hilchenbach waren laut Statistik 59,7 Prozent aller Fahrzeuge ganz ohne Mängel, bei 24,2 Prozent wurden geringe Mängel gefunden. „Im Vergleich zum Vorjahr ist die Quote der Fahrzeuge ganz ohne Mängel um 1,4 Prozent gesunken“, schreibt der TÜV Nord. Damit hätten mehr als 16 Prozent aller Fahrzeuge so schwerwiegende Mängel, dass sie erst repariert werden müssen, ehe die Plakette angebracht werden kann. Der durchschnittliche Pkw, der am Standort geprüft wurde, war 11,6 Jahre alt und hatte mehr als 115.000 Kilometer auf dem Tacho.

TÜV in Siegen und Hilchenbach: Je älter das Auto, desto höher die Wahrscheinlichkeit für Mängel

Die Mängelquote fällt den Ausführungen zufolge zum wiederholten Mal höher aus. „Das hängt unter anderem mit dem steigenden Fahrzeugalter zusammen“, sagt Hagen Korstian, Leiter der TÜV NORD Station in Hilchenbach. Je älter die Fahrzeuge, desto höher ist die Zahl derjenigen, die im ersten Anlauf keine Plakette bekommen. Das ergibt auch der Blick auf die überregionalen Daten. An mehr als 250 TÜV NORD-Stationen und in mehr als 10.000 TÜV NORD-Partnerwerkstätten seien von Mitte 2022 bis Mitte 2023 Hauptuntersuchungen durchgeführt worden. Ein Ergebnis: Bei der ersten HU im Alter von drei Jahren finden sich bei 5,6 Prozent der Autos erhebliche Mängel. Im Alter von fünf Jahren sind es bereits mehr als 9 Prozent. Die durchschnittliche Laufleistung, die neben dem Fahrzeugalter auch als Grund für den Verschleiß und somit für Mängel anzusehen ist, liegt aktuell bei den Dreijährigen bei 42.909 Kilometern und bei den fünfjährigen Fahrzeugen bei 67.222 Kilometern.

An der Station in Siegen waren im entsprechenden Zeitraum 55,6 Prozent der Fahrzeuge mängelfrei, 3,3 Prozent weniger als im Jahr zuvor. An 11,5 Prozent stellten die Fachleute in Siegen geringe Mängel fest. Fast ein Drittel hatte damit schwerwiegende Mängel, die eine umgehende Reparatur erforderten. Das durchschnittliche am Standort vorgestellte Auto war 10,7 Jahre alt mit 104.000 Kilometern Gesamtlaufleistung.

Siegen: TÜV Nord registriert steigende Zahl an E-Autos bei der Hauptuntersuchung

Der TÜV sieht aber an anderer Stelle auch Grund zum Optimismus. „Ein erfreulicher Trend ist die wachsende Zahl an E-Autos in der Hauptuntersuchung an den TÜV NORD Stationen bundesweit“, sagt Christian Jung, Stationsleiter in Siegen. „Hier zeigt sich, dass die Mobilitätswende bereits in vollem Gange ist und die Menschen gesteigertes Interesse an alternativen Antrieben haben.“ Auch der TÜV NORD verstärkt nach eignen Angaben sein Engagement im Bereich E-Mobilität. Am Standort an der Leimbachstraße seien vier neue Ladepunkte errichtet worden.

Tops und Flops

Als das Auto mit den geringsten Mängeln im gesamten TÜV-Report 2024 wird der Sportsvan von Volkswagen gelistet. Es folgen Audi Q2 und Audi TT. „Im Bereich Kompaktwagen ist mit dem e-Golf als Klassenbester das erste Mal im Ranking auch ein reines Elektrofahrzeug zu finden“, wie der TÜV Nord mitteilt.

Auf den unteren Plätzen im Ranking finden sich in der Altersklasse der Zwei- bis Dreijährigen der Dacia Dokker und das Model 3 von Tesla wieder.

„Der unvoreingenommene Blick auf die Mängelquoten der TÜV-Sachverständigen ist auch wieder Beleg für die Wirksamkeit der unabhängigen und neutralen Hauptuntersuchung, die in der Regel alle zwei Jahre fällig ist und wegen der Fahrzeuge mit Mängeln in die Reparaturbetriebe geschickt werden“, wie es in der Mitteilung weiter heißt. „Dadurch werden die Autofahrenden angehalten, in einen guten technischen Zustand ihres Fahrzeugs zu investieren – zum Nutzen für die allgemeine Verkehrssicherheit.“

Wer zurzeit noch mit einer rosa Plakette für 2023 unterwegs ist, sollte sich übrigens bald einen Termin bei seinem TÜV geben lassen, wie die Fachleute empfehlen. Mit dem bevorstehenden Jahreswechsel ändert sich die Farbe der Plakette von Rosa auf Grün. So ist zum Beispiel für die Polizei direkt farblich erkennbar, wenn der TÜV-Termin überzogen wurde. „Dann ist nach mehr als zwei Monaten ein Verwarnungsgeld fällig und ab dem achten Monat kommt sogar noch ein Punkt in Flensburg hinzu“, merkt der TÜV Nord an.

Den TÜV-Report, der typspezifische Fahrzeugmängel detailliert auflistet, gibt es an jeder TÜV-Station und im Zeitschriftenhandel. Weitere Informationen zur Studie gibt es hier.

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