Netphen. Unbekannte heben in der Nacht den Mast mit der Israel-Fahne aus der Verankerung vor dem Netphener Rathaus. Der Staatsschutz ermittelt.
Unbekannte Täter haben in der Nacht zu Donnerstag, 19. Oktober, einen Fahnenmast vor dem Netphener Rathaus aus der Verankerung gehoben, an dem die Fahne des Staates Israel gehisst war. Die Stadt hat Strafanzeige erstattet, der für politische Straftaten zuständige Staatsschutz ermittelt.
+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++
Ähnliche Taten waren in den vergangenen Tagen in mehreren deutschen Städten begangen worden – Fahnen wurden angezündet oder heruntergerissen. Die Stadt Netphen hatte die Israel-Fahne als Zeichen der Solidarität mit Israel nach dem Terrorangriff der Hamas bewusst nicht auf Halbmast gehängt, damit sie potenziell nicht gut erreichbar ist.
Nun sei der schwere Mast, der in einer Halterung im Boden verankert ist, mit grober Gewalt herausgehoben und auf den Boden geworfen worden. Es müssen mehrere Täter gewesen sein, vermutet Lina Marie Reuter, Pressesprecherin der Stadt – der Fahnenmast sei wohl zu schwer, um von nur einer Person angehoben werden zu können. Der Hausmeister des Rathauses sei von den lauten Geräuschen wach geworden, habe aber niemanden mehr entdecken können.
Stadt Netphen will weiter Flagge zeigen – Israel-Fahne hängt an anderem Mast
Die Israel-Fahne hängt wieder vor dem Netphener Rathaus, die Stadt will weiter Flagge zeigen. Abends werde man sie wohl herunternehmen, um weitere nächtliche Taten dieser Art zu verhindern. Zumal erhebliche Verletzungsgefahr durch den schweren Metallmast bestehe – zum Glück sei niemand verletzt worden, der Mast steht direkt neben der Bushaltestelle.
+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++
„Die Öffentlichkeit leidet unter solchen Taten, die von Einzelnen begangen werden, ohne Rücksicht auf die Bevölkerung, oder fremdes Eigentum. Die Stadtverwaltung Netphen wird vor derartigen nicht zu tolerierenden Aktionen keinesfalls einknicken und weiterhin Flagge zeigen“, teilt Bürgermeister Paul Wagener mit.