Siegen. In der Sandstraße in Siegen hat die „Fairwertbar“ neu eröffnet. Dort werden kostenlos Lebensmittel ausgegeben. Beim Auftakt gibt’s Kekse.

So viele Kekse, wie ohne Hilfsmittel getragen werden können – am Freitag konnten sich die Besucherinnen und Besucher der „Fairwertbar“ in der Sandstraße kostenlos mit den Süßigkeiten eindecken. Die Eröffnung des neuen Ladens stand unter dem Motto „All you can Schlepp“. „Es ist auf jeden Fall super angenommen worden. Die Leute hatten echt viel Spaß“, berichtet Daniela Esch. Sie hat als eines der sechs Vorstandsmitglieder des Vereins tatkräftig mitgeholfen.

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In dem Laden in Siegen werden Lebensmittel angeboten, die von Einzelhandelsgeschäften nicht mehr verkauft werden dürfen, aber noch genießbar sind. Gemüse, Brot, aber auch Wurst oder Käse werden dort verschenkt. Allerdings sind im Gegenzug freiwillige Spenden willkommen. „Wir verlangen nicht, dass die Kunden eine bestimmte Summe zahlen“, erklärt Philipp Hof, der ebenfalls im Vorstand des Vereins ist. Die Lebensmittel erhält die Fairwertbar von lokalen Geschäften. Und natürlich freuen sie sich auch über weitere Partnerinnen und Partner aus der Umgebung.

„Fairwertbar“ Siegen: Bei den Lebensmittelrettern ist jeder Kunde willkommen

Die Ausgabestelle in Siegen ist nicht die erste des Vereins: Bereits bei dessen Gründung Anfang des Jahres hätten sie zwei bestehende Ladenlokale von dem Verein „Laib & Seele“ übernommen, wie Daniela Esch erzählt. In dem älteren Verein war es intern zu einem Zerwürfnis gekommen. Das Team der „Fairwertbar“ möchte das hinter sich lassen: „Wir wollen Frieden. Wir wollen es anders machen, etwas Neues“, erklärt Daniela Esch. Zusammen mit Philipp Hof engagiert sie sich bereits seit 2021 für die Verwertung abgelaufener Lebensmittel.

Nahrungsmittel retten

Der Verein „Fairwertbar“ hat sich Anfang des Jahres gegründet und konnte zwei bereits bestehende Filialen von einem anderen Verein übernehmen. Mit der Sandstraße 96 gibt es nun drei Standorte.

Bereits abgelaufene Lebensmittel der Kooperationspartner werden von ehrenamtlichen Fahrern abgeholt, in den Niederlassungen des Vereins sortiert und dort an die Konsumenten und Konsumentinnen ausgegeben.

Hierbei geht es den Ehrenamtlichen vor allem um den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, wie sie auf ihrer Website bekanntgeben. Daher bitten Sie bei einem Besuch auch um selbst mitgebrachte Taschen oder Behälter für den Transport der Lebensmittel nach Hause.

Der Verein finanziert seine Standorte sowie den Transport der Lebensmittel und deren Aufbewahrung aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

Die Arbeit im Verein mache den Ehrenamtlichen Spaß, sagt Daniela Esch: „Was macht uns aus? Wir sind alle im Ehrenamt und haben alle Bock darauf.“ Sie erläutert die Motivation der Vereinsmitglieder weiter: „Wir wollen hip sein, wir wollen was für junge Leute machen, was für jedermann. Hier kann jeder kommen.“ Mit dem Angebot möchte das Team nicht nur Bedürftige unterstützen, sondern sich explizit an alle gesellschaftlichen Schichten wenden: „Uns geht es wirklich um die Lebensmittel, dass die nicht verschwendet werden, nicht darum, dass jemand vielleicht eine Sahne mehr hat.“

Siegen: Lebensmittelretter-Projekt „Fairwertbar“ lebt vom Einsatz der Ehrenamtlichen

Auch mit dem Veterinäramt stehe der Verein in engem Kontakt: „Die haben wir extra eingeladen“, berichtet Philipp Hof – weil ihnen eine hohe Qualität der Lebensmittel wichtig sei. Als Ziel gesetzt hätten sie sich die Teilnahme an einer Gesundheitsbelehrung für alle rund 40 ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen der drei Standorte.

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Die große Menge an Ehrenamtlichen, die ihre Unterstützung oftmals neben Beruf oder Studium anbieten, sei für den Alltag des Vereins nötig: „Ohne die würde es tatsächlich nicht funktionieren“, meint Philipp Hof. Die Helfergruppe sei sehr heterogen: „Wir sind bunt durchmischt.“ Wegen der Eröffnungs-Vorbereitungen des Ladens, der seit Montag regulär offen hat, war in den vergangenen Wochen viel zu tun. Daher habe sich bisher noch kein unabhängiges Vereinsleben etabliert: „Das wird aber kommen“, freut sich Philipp Hof.

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Die Fairwertbar ist montags, mittwochs und freitags von 17.30 bis 19.30 Uhr geöffnet. Mehr Infos gibt es auf www.fairwertbar.org

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