Burbach. Die Burbacher lassen sich einiges einfallen, um mobil zu bleiben;: Bürgerbus, Hickenmobil und BEA-Dorfauto sind Alternativen.
Ein gelb-rotes Band zieht sich durch Burbach. Auch wenn der Bahnverkehr zwischen Betzdorf und Dillenburg wegen Personalproblemen an Wochenenden nicht mehr stattfindet, gehört diese Szene zum alltäglichen Bild im Gemeindegebiet: Ab jetzt hebt sich die Hellertalbahn dauerhaft und Fahrplan-unabhängig von der malerischen Landschaft ab. Entlang des Bahnsteigs des Burbacher Bahnhofs wurde dieses Motiv von Graffiti-Künstler Julian Irlich und Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftlichen Sekundarschule großformatig mit Farbe konserviert.
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Die Bahn
„Es ist 1 zu 1 das Modell, das die Strecke befährt“, erklärt der Mudersbacher, der das Projekt im Auftrag der Gemeinde Burbach umsetzt. Mobilitätsmanager Samuel Reuter sowie Andrea Usung vom Familienbüro hatten einen Aktionstag rund um das Thema Mobilität organisiert haben. „Der Zug ist ein Symbol für Mobilität. Dazu wollten wir den Hintergrund erkennbar auf Burbach mit seiner vielfältigen Natur beziehen“, erklärt Julian Irlich. „Leinwand“ ist die Stützmauer des höher gelegenen Aldi-Markt-Parkplatzes. Mit 16 Metern Länge bei einer Höhe von 3,70 Meter nimmt das Graffiti-Kunstwerk fast die Hälfte des Betonbaus in Anspruch.
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16 Schülerinnen und Schüler des Kurses „Darstellen und Gestalten“ aus zwei Jahrgängen durften die Dosen zur Hand nehmen. Zuvor hatte der Bauhof die Fläche gesäubert und vorbereitet. Anschließend sprühte Julian Irlich die Umrisse des Zuges und die Schemen der Landschaft vor. Nach einer kurzen Einweisung sorgten die Jugendlichen dann für die Farben.
Die Mobilstation
Der Ort für den Aktionstag hätte kaum besser gewählt sein können. Im Bereich des Aldi-Marktes, des Bahnsteigs und der Bushaltestelle an der Nassauischen Straße wird der Zweckverband Personennahverkehr (ZWS) demnächst eine von 19 Mobilstationen im Kreis errichten. Neben der Graffiti-Aktion stellte die Gemeinde Burbach im Verbund mit ihren Kooperationspartnern auf dem Parkplatz des Aldi-Marktes verschiedene alternative Mobilitätsangebote vor, die von der Verwaltung mitinitiiert wurden, die aber vor allem über ehrenamtliches Engagement mit Leben gefüllt werden.
Bürgermeister Christoph Ewers dankte Aldi-Regionalverkaufsleiter Alexander Holtzmann dafür, dass das Unternehmen dieser Aktion zugestimmt hat. „Aldi unterstützt uns in Sachen Mobilität auch noch in anderer Weise: Das Unternehmen stellt zwei Stellplätze zur Verfügung, damit dort im Zuge der geplanten Mobilstation Fahrradboxen und Schließfächer entstehen können.“
Das Radverkehrsnetz
Das Thema Fahrrad werde auch in der Verwaltung intensiv bearbeitet, fuhr der Bürgermeister fort. Derzeit wird gemeinsam mit der Gemeinde Neunkirchen und einem Planungsbüro an einem Radverkehrskonzept gearbeitet.
Im Rahmen des Aktionsplans wurden jedoch vor allem die motorisierten Alternativangebote in Burbach vorgestellt. „Da haben wir in den vergangenen Jahren schon einiges gemacht“, sagte Bürgermeister Christoph Ewers und betonte: „Ohne das Ehrenamt wäre dies allerdings nicht möglich.“
Der Bürgerbus
Der Bürgerbus fährt bereits seit einigen Jahren durch Burbach. Der Linienverkehr ergänzt den ÖPNV im Oberen Freien Grund. Getragen wird das Projekt vom 2006 gegründeten Bürgerbusverein mit Unterstützung der Gemeinde. Aktuell zählt der Verein 22 ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer. 2022 nutzten rund 10.000 Fahrgäste das lokale Angebot des Bürgerbusses
Die Senioren-Service-Stelle der Gemeinde Burbach hatte gemeinsam mit dem Seniorenheim Haus St. Raphael auch zu einem Rollatortag eingeladen. „Dieser wurde sehr gut angenommen“, freute sich Seniorenberaterin Birgit Meier-Braun über das große Interesse, Neben einem Rollator-Check und einem Rollator-Parcours war auch der Bürgerbus vor Ort und bot ein Einstiegstraining an
Das Hickenmobil
Ein alternatives Projekt für den Hickengrund existiert seit Ende 2018. Mit Mitteln aus der Leader-Förderung wurde das elektrische „Hickenmobil“ auf die Straße gebracht. Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, das Hickenmobil über die Fahrerzentrale für Alltagsfahrten zu buchen. Die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer holen dann „on demand“ die Fahrgäste zum vereinbarten Zeitpunkt ab, fahren sie zum Zielort und auf Wunsch auch wieder zurück. Dieser Service ist für die Fahrgeäste kostenfrei – aber über eine Spende in die Fahrerkasse freuen sich die 14 Ehrenamtlichen sehr.
Das Bürger-Elektroauto
Jüngstes Beispiel dafür, wie die Gemeinde Burbach eigeninitiativ mit alternativen Angeboten einen Beitrag zum Erhalt der individuellen Mobilität im ländlichen Raum leistet, ist BEA: „Dein Bürger-Elektroauto.“ Das Burbacher Dorfauto ist für Mitglieder des eigens gegründeten Vereins „ZukunftsWERTE Mobilität“ über eine App buchbar. Der Betrieb refinanziert sich über die Mitgliedsbeiträge sowie über eine Nutzungspauschale pro Stunde; der Strom muss nicht bezahlt werden. Bis zu annähernd 400 Kilometer kann BEA mit einer Ladung fahren. Nach der Fahrt wird das Dorfauto wieder an der zentralen Ladestation an der Steinhardtstraße / Ecke Ginnerbach abgestellt.
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