Geisweid. Florian Hochhard ist „erst“ 23 – bei der connecT Systemhaus AG in Geisweid hat er schon Karriere gemacht. Das Unternehmen hat in ihn investiert.
Florian Hochhard lobt seinen Arbeitgeber in den höchsten Tönen. Er geht gerne zur Arbeit. Punkt. Hochhard war oft der jüngste und in vielem der erste. Das, sagt er, hat er zu erheblichen Teilen der Firma zu verdanken, für die er arbeitet: Der 23-Jährige ist „IT Consultant“ bei der „connecT Systemhaus AG“.
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Mit zunehmender Digitalisierung hat sich der klassische Systemhändler seit 1996 zu einem strategischen Rundum-Anbieter der Informationstechnologie entwickelt. Früher war die Firma für heimische Mittelständler tätig, heute auch für Weltkonzerne. connecT kümmert sich um die komplette IT ihrer Kunden. Die Branche boomt wie sonst kaum eine und Fachkräfte waren in Deutschland immer schon knapp. Das wird nicht weniger.
Schon als Realschüler in Siegen: „Ich hab’ für das Thema gebrannt“
Schon als er sich als Realschüler für ein Tagespraktikum bewarb, gaben sie sich Mühe mit ihm, erzählt Florian Hochhard. 2014 war das – und dann führte ihn direkt ein Chef durch die Firma und zeigte ihm alles. Christian Weiss riet zu einem Schulpraktikum und das machte er auch. Wieder gab sich die Firma Mühe. „Obwohl ich nur Praktikant war, wurde ich an die Hand genommen.“ Hochhard bekam eigene Aufgaben und irgendwann setzte sich sogar Vorstandsvorsitzender Jens Dimter dazu. Das hinterließ Eindruck: „Ein Höhepunkt.“
Technik und Computer faszinierten ihn früh, erzählt Florian Hochhard: „Ich hab’ für das Thema gebrannt. Ich wollte das.“ Die komplexen technischen Zusammenhänge, wo unfassbar viele winzige Zahnrädchen ineinandergreifen, damit das große Ganze funktioniert. Informatik, Mathematik, Physik, sich stundenlang durch Quellcode quälen und dann endlich den Fehler finden: Das fasziniert ihn immer noch, auch jetzt, wo er Karriere gemacht hat und Kunden auf der ganzen Welt betreut, sagt Hochhard. Er sei früh gereift und das habe er dem Unternehmen zu verdanken. Gerade Christian Weiss, der sein Mentor wurde, habe offenbar etwas in ihm gesehen und ihn gezielt gefördert. Auch wenn er „nur“ Realschüler war. Die meisten Azubis waren bis dahin Abiturienten. Die sind älter und ein bisschen reifer.
Heute stellt Florian Hochhard Azubis bei connecT ein, die älter sind als er
Dass er nach dem Schulabschluss seine Ausbildung bei connecT machen würde, war irgendwie logisch, aber seinerzeit nicht selbstverständlich. „Die Altersgrenze ist mit mir gefallen“, sagt Hochhard. Vom ersten Tag an habe er seinen Fähigkeiten entsprechend selbstständig arbeiten können, sei gleichzeitig komplett ins Team integriert und immer begleitet worden. Immer mal wieder kam Christian Weiss vorbei. Der Vorstand sitzt heute noch bei den „normalen“ Angestellten im Büro, erzählt der Siegener. Die Hierarchien seien flach, „wir arbeiten alle auf Augenhöhe“. Je mehr er lernte, desto mehr Verantwortung bekam er. Nicht aufgedrückt, sondern weil sie das verabredet hatten. „Ich wusste immer: Wenn es irgendein Problem gibt, kann ich jederzeit jemanden erreichen, der mich unterstützt“, so Hochhard. In der Berufsschule hätten manche ganz anderes erzählt.
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Hochhard merkte, dass seiner Firma wohl wirklich etwas an ihm liegt: „Es wurde in mich investiert.“ Nach der Ausbildung wurde er erst Administrator, inzwischen hat er als IT Consultant mehr Kundenkontakt, mehr Management, mehr Projekte. „Ich bin schon nach neun Monaten aufgestiegen“, sagt er stolz – eigentlich brauche es mehr Berufserfahrung, „durch die praxisorientierte Ausbildung hatte ich das Wissen aber.“ Er war mal wieder früh dran. Inzwischen stellt er Azubis ein, die älter sind als er.
ITler aus Siegen: Bedürfnisse der Beschäftigten – zufrieden arbeitet’s sich besser
connecT hat ein Leitbild, eine Unternehmenskultur. Die Firma erhält regelmäßig sehr gute Bewertungen auf einschlägigen Job- und Arbeitgeberportalen. Bei „kununu“, führend in dem Segment, zählt connecT zu den drei besten Arbeitgebern in NRW und bester IT-Arbeitgeber. „Top Company 2023“ ist connect bei kununu auch.
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Dazu braucht es mehr als Obstkorb und drei Mal die Woche kostenloses frisches Essen, sagt Florian Hochhard. Das gibt es auch und noch sehr viel mehr. Die Firma beziehe die Familien mit ein, veranstaltet Partys und bietet gemeinsame Sportgruppen. Homeoffice, Elternzeit, Azubis dürfen während der Arbeit für Prüfungen lernen. Es geht um die Bedürfnisse der Beschäftigten: „Als ich anfing, hatte die Arbeit noch einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Florian Hochhard. Das habe sich mit der Situation am Arbeitsmarkt verändert.
Kleinigkeiten, im Grunde, aber eine ganze Menge davon. Die neuesten technischen Geräte drücken nicht nur Wertschätzung aus, sie machen in der IT-Branche auch Sinn. Sonst gibt es schnell Frust. Zufriedenes Personal arbeitet besser, sagt auch Florian Hochhard, der gerne viel arbeitet. connecT hat eigene Kollektionen für Freizeitklamotten, viele Angestellte tragen das auch, sagt Hochhard. Und viele treffen sich auch privat – weil Freundschaften entstanden sind.
connecT in Siegen-Geisweid sucht Leute, die zum Unternehmen passen
Inzwischen könne es sich das Unternehmen leisten, auch mal Leute nicht einzustellen. Die Persönlichkeit müsse zur Firma passen. Wissen aufbauen gehe immer – einen Charakter umformen, der nicht ins Team passt, wolle man nicht so gern.
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„Es wird viel Zeit und Mühe investiert, einen Kollegen zu entwickeln“, das hat Hochhard selbst erfahren. „Es gab Zeiten, in denen wir mehr Aufträge hätten kriegen können. Aber die Auslastung war schon so hoch, dass wir es nicht geschafft hätten.“ Das weiß er zu schätzen: „Ich komme hier nicht her und denke ‘jetzt muss ich es bis 17 Uhr aushalten’. Seit dem ersten Tag bin ich immer grinsend mit Vorfreude ins Büro gegangen. Das Gefühl will ich nicht verlieren.“