Kreuztal. Ein Feuerwehr-Hauptstandort sollte am Besten nahe an Dreslers Park und Stadion Stählerwiese liegen, raten Experten. Das könnte schwer werden.
Eine von der Stadt Kreuztal in Auftrag gegebene „Standortanalyse“ empfiehlt, einen „langfristigen Hauptstandort“ des Löschzuges Kreuztal in der nördlichen Innenstadt einzurichten – bestenfalls im Nahbereich von Dreslers Park und dem Stadion Stählerwiese. Das teilt die Kreuztaler Feuerwehr mit.
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In der direkt angrenzenden Waldstraße betreibt die größte Einheit der Stadtfeuerwehr Kreuztal zwar schon seit über zehn Jahren eine kleine Dependance als Ergänzung zum „eigentlichen“ Feuerwehrgerätehaus in der Leystraße – doch nur als angemietetes Objekt für einen kleinen Teil der Mannschaft und ein Fahrzeug mit sechs Sitzplätzen (Mittleres Löschfahrzeug). Ein Neubau in diesem Bereich hält Bürgermeister Walter Kiß jedoch für ausgeschlossen: „Es gibt keine geeigneten Grundstücke, und so lange können wir dieses Problem nicht lösen“, heißt es weiter.
Wenn die Schranken zu sind, muss auch die Feuerwehr Kreuztal warten
Dass das 1977 errichtete Gerätehaus in der Leystraße laut Standortanalyse nur noch als Nebenstandort weiterbetrieben werden soll, ergibt sich – so die Analyse - aus dort fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten und der Tatsache, dass es jenseits der Bahnübergänge in der Moltkestraße und Siegener Straße gelegen ist. Die verzögern ein zügiges Ausrücken angesichts geschlossener Schranken nur allzu oft.
Andreas Pokorny erläuterte den Mitgliedern des Kreuztaler Feuerwehrausschusses demnach kürzlich die Ergebnisse der Standortanalyse, die er als Diplom-Geograf der Forplan mbh (Forschungs- und Planungsgesellschaft für Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz) auf Geheiß der Bezirksregierung Arnsberg erstellt hatte. Die wiederum hat als obere Aufsichtsbehörde zu entscheiden, ob die Stadtfeuerwehr Kreuztal weiterhin ohne hauptamtliche Feuerwehrkräfte auskommen kann. Eine entsprechende Ausnahmegenehmigung sprach Arnsberg zunächst nur für ein weiteres Jahr aus. Bis Ende 2023 hat Kreuztal der Bezirksregierung eine Fortschreibung ihres Brandschutzbedarfsplans vorzulegen und die Ergebnisse aus der Standortanalyse zu berücksichtigen.
Die präsentierte Auswertung bescheinige der Kommune, derweil im Osten der Stadt das Bestmögliche für den Brandschutz zu planen, nämlich die bislang eigenständigen Feuerwehreinheiten Ferndorf und Kredenbach in einem gemeinsamen Neubau unterzubringen. Für ihn hat die Verwaltung bereits an der Marburger Straße zwischen Ferndorf und Kredenbach ein Grundstück im Blick; um dafür Baurecht zu schaffen, läuft derzeit das Verfahren. Auf lange Sicht empfiehlt die Standortanalyse schließlich, auch die Einheiten Fellinghausen und Osthelden zusammenzuführen – dafür käme als geographische Mitte beider Stadtteile der Standort Junkernhees in Frage.
Hauptamtliche Feuerwehrleute in Kreuztal „keine zielführende Lösung“
Andreas Pokorny stellte gegenüber dem Feuerwehrausschuss klar, dass eine Feuerwehr mit hauptamtlichen Kräften in Kreuztal „keine zielführende Lösung“ sei und prognostizierte zuversichtlich: „Da sind wir nach aktuellem Stand weit von entfernt.“ Die Feuerwehr Kreuztal mit ihren zurzeit rund 280 aktiven Einsatzkräften in neun Einheiten stünde „nicht so schlecht da, wie es manchmal ein bisschen rüberkam“. Auch in der Tagesverfügbarkeit von Einsatzkräften sei die Stadtfeuerwehr „gar nicht schlecht aufgestellt“. Immerhin verfüge die Feuerwehr über eine Reihe von „Gastlöschern“, außerdem über mittlerweile zahlreiche städtische Bedienstete, die problemlos während ihrer Arbeitszeit Feuerwehreinsätze absolvieren könnten. Am Rathaus steht für den ersten Abmarsch gar ein Mannschaftstransportwagen bereit: „Das sind alles Top-Maßnahmen für die Tagesverfügbarkeit“, so Andreas Pokorny. Indes bleibe es eine ständige Aufgabe, aktive Feuerwehrleute nicht nur per Lehrgang zu Atemschutzgeräteträgern auszubilden, sondern sie auch zu dauerhafter Tauglichkeit dafür anzuhalten.
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In Sachen Schnelligkeit attestiert die Standortanalyse den Einsatzkräften aus der Kindelsbergkommune übrigens gute Werte: Bei über 80 Prozent der Einsätze sei die Wehr innerstädtisch in acht und außerhalb in zehn Minuten mit ausreichender Stärke vor Ort. Mit derlei Werten spreche man, so Pokorny, von einer „grundsätzlich leistungsfähigen Feuerwehr“. In die Standortanalyse floss eine ganze Reihe von Datensätzen ein: die Einsätze der letzten drei Jahre, Informationen über die Verfügbarkeit der freiwilligen Einsatzkräfte inklusive deren Wohnorte, die Standorte und Beschaffenheit der Feuerwehrgerätehäuser sowie das vorhandene Straßennetz der Stadt