Siegen. Siegstrecke bleibt vorerst weiter wegen des Erdrutschs gesperrt. Die Bahn organisiert einen neuen Schienenersatzverkehr zwischen Siegen und Köln.

Es wird noch eine Weile dauern, bis Fahrgäste wieder auf direktem Weg zwischen Siegen und Köln mit der Bahn fahren können. Wie berichtet ist die Siegstrecke zwischen Au (Sieg) und Wissen seit Dienstag, 22. August, unterbrochen, da sich das Gleis am Bahndamm Etzbach auf etwa 30 Metern Länge abgesenkt hat. Die Schienen sind hier nicht befahrbar, dieser Abschnitt wird mit Schienenersatzverkehr (SEV) durch Busse überbrückt.

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Erst für Anfang September rechnet die Bahn damit, dass sie weiß, wie es überhaupt weitergeht. Zunächst sind Sondierungsbohrungen im Untergrund geplant, so das Unternehmen; Fachleute wollen Ursache und Ausmaß der Schäden ermitteln. Der Auftrag ist bereits vergeben, die Bohrungen sollen am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. August, durchgeführt werden. Die Ergebnisse erwartet die Deutsche Bahn dann bis Anfang der darauffolgenden Woche und kann darauf aufbauend nächste Schritte und erforderliche Reparaturen planen.

Unannehmlichkeiten für Reisende – vor allem Berufspendler Siegen-Köln

Für Reisende und insbesondere die zahlreichen Berufspendler zwischen Rhein- und Siegerland bringt das einige Unannehmlichkeiten mit sich, für die die DB um Verständnis bittet: Die Fahrt mit dem Rhein-Sieg-Express (RE 9/RSX) der DB Regio von Siegen nach Köln dauert normalerweise knapp anderthalb Stunden, mit dem Schienenersatzverkehr mindestens eine Stunde länger. Der RE wird DB-Angaben zufolge auch ersetzt durch Busse zwischen Au und Siegen; die ebenfalls auf der Siegstrecke fahrende Hessische Landesbahn der Linie RB 90 wird ersetzt durch Busse zwischen Au und Wissen.

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Für Unmut unter den Fahrgästen sorgt demnach auch die Informationspolitik der Bahn. In die Reiseauskunft der DB wurde die Streckensperrung offensichtlich eingepflegt, die dort gebotenen Auskünfte und Alternativen sind allerdings nicht alltagstauglich, kritisieren Reisende – die Schienenersatzverkehre gehen aus den fahrplanbasierten Abfahrzeiten nicht hervor: So heißt es etwa zum RSX, der am Freitag um 14.10 Uhr ab Siegen nach Köln fährt, dass Siegen „Halt entfällt“, ebenso die Stationen Brachbach, Kirchen, Betzdorf und Wissen – das ist der SEV zwischen Siegen und Au. Die Fahrzeiten des Busses sind auch für die einzelnen Stationen hinterlegt, allerdings nicht die für Siegen.

Krumpelig kommuniziert: Ab Siegen fährt alle zwei Stunden Zug, dazwischen Bus

Und anders als in der Pressemitteilung (Busse zwischen Au und Siegen) steht auf dem „Informationsplakat RE 9“ (das wiederum über das Portal zuginfo.nrw zu finden ist und auch an den Bahnhöfen ausgehangen sein soll), dass Züge zwischen Siegen und Wissen ab Dienstag, 29. August, im Zwei-Stunden-Takt fahren. Außerdem werden auch wenig praktikable Umleitungen über Letmathe und Hagen nach Köln angezeigt (knapp 3 Stunden). Sehr verwirrend.

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Laut des neuen Fahrplans für den Schienenersatzverkehr fahren Züge nun täglich alle zwei Stunden (zur ungeraden Stunde – 7.10 Uhr, 9.10 Uhr,...) ab Siegen. Sie kommen in Wissen an, dort geht es in den Schienenersatzverkehr, der fährt nach Au (Sieg) und von dort fährt der Zug weiter. In den geraden Stunden dazwischen fahren täglich Busse ab Siegen Hauptbahnhof (6.10 Uhr, 8.10 Uhr,...), lassen unterwegs ein paar Stationen aus und enden in Au, wo es mit dem Zug weitergeht.