Eisern. Eisern ist beschaulich: hübsche Häuschen, viel Natur und immer weniger los: Mit dem Edeka schließt das letzte Lebensmittelgeschäft im Stadtteil
Wird Eisern vergessen? Das fragen sich einige aus der Bevölkerung des kleinen und beschaulichen Siegener Stadtteils: Das Geschäftsleben hier wird schon seit Jahren immer stiller. Bald wird mit dem Edeka Neukauf (An der Straße „In der Bitze“) einer der letzen Lebensmittelläden seine Türen schließen. Dann gibt es nur noch das Blumengeschäft Jung an der Kreuzung Eiserntal- und Obersdorfer Straße.
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Immer mehr Lebensmittelgeschäfte im Ort haben in den vergangenen Jahren geschlossen oder Öffnungszeiten reduziert. Wochentags hat die alteingesessene Bäckerei Immel zu, nur freitags- und samstagsvormittags gibt es hier Brot und Brötchen. Die Bäckerei Rothe gibt es auch nicht mehr vor Ort, weil kein Personal mehr zu finden war. Die Metzgerei Scholl hat zu. Neben Lebensmitteln betrifft das aber auch andere Waren und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs: Der letzte Friseursalon hat geschlossen, die „Gewürzdiele“ schon seit zwei Jahren, die Service-Filiale der Sparkasse – einen Geldautomaten gibt es noch.
Von Eisern ist man schnell in Eiserfeld und Wilnsdorf – mit vielen Einkaufsmöglichkeiten
Mit etwa 2300 Einwohnern gehört Eisern, gelegen zwischen Eiserfeld und Wilnsdorf, südlich der A 45, zu den kleineren und ländlich geprägten Stadtteilen von Siegen. Die größeren Nachbarorte sind verkehrstechnisch recht günstig und nah gelegen, dort gibt es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und Märkte aller möglichen Branchen. Vor allem im alten Eiserner Ortskern, der „Peeke“ gibt es neben der Kapellenschule aus dem 17. Jahrhundert und dem vor einigen Jahren renovierten „Backes“ viele traditionelle Siegerländer Fachwerkhäuser.
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Inbesondere dass der Edeka schließen wird, „ist für uns nicht gerade wünschenswert“, sagt Klaus Eckhardt, Vorsitzender des Heimatvereins und SPD-Stadtverordneter für den Bezirk, gerade für ältere Menschen im Ort sei das hochproblematisch. Die Arbeitsgemeinschaft Eiserner Vereine (Arge) beschäftige sich derzeit intensiv mit dem Thema, man stehe auch in Kontakt mit der Siegener Wirtschaftsförderung, und versuche, eine Lösung zu finden. Aber das, sagt Eckhardt, werde wohl alles andere als einfach. (mit jhs)
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