Siegen. Alexander Fischbach betankt seinen Ford Model A aus dem Jahr 1931 mit synthetischem Kraftstoff. Der ist nur noch ziemlich teuer.
Wenn der Siegener Filmemacher und Kurator Alexander Fischbach -nicht gerade in Sachen Film unterwegs ist oder eine neue Ausstellung konzipiert, spätestens dann geht der bekennende Automobilist leidenschaftlich seinem Hobby nach. Der 42-Jährige ist Oldtimer-Liebhaber.
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Besonders angetan haben es ihm die Vorkriegsfahrzeuge: also Oldtimer, die vor 1939 gebaut wurden. Er selbst nennt ein Ford-Model-A–Coupe, Baujahr 1931, sein Eigen. Ein Wagen im besten Art- Deco-Stil. Der Fahrzeugtyp dürfte aus der beliebten US-amerikanischen Serie „Die Waltons“ bekannt sein. Die deutschsprachige Ford-Model-A-Interessengemeinschaft, die allein in Deutschland rund 400 Mitglieder zählt, geht auf seine Initiative zurück.
Mit viel Sorgfalt und Aufwand pflegt Alexander Fischbach den knuffig aussehenden Wagen. Neben der Pflege und dem technischen Erhalt des Fahrzeuges gehören Ausfahrten zum Oldtimer-Hobby dazu, zu Oldtimer-Treffen, Rallyes und auch touristischen Mehrtagesfahrten. Doch ein Gedanke fährt nicht nur bei Alexander Fischbach mit: der Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung. Mitverursacht auch durch die Treibhausgase die der Verkehrssektor emittiert. Ein Umstand, der nicht nur Fischbach beschäftigt, sondern auch den überwiegenden Teil der Oldtimer-Szene.
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Elektroantriebe sind keine Option
In den letzten Jahren gab es eine wachsende Tendenz, historische Fahrzeuge auf Elektroantriebe umzurüsten, um sie umweltfreundlicher zu machen. Doch diese Praxis ist in der Oldtimer-Szene sehr umstritten und birgt viele Probleme und Herausforderungen, die die Bewahrung dieser technischen Kulturgüter im Originalzustand gefährden würden. Auch für Alexander Fischbach ist dieser Weg keine Option. „Das wäre, als würde man einen Dampfsonderzug mit einer Elektrolok anschieben. Oder denkmalgeschützte Häuser mit einer gedämmten modernen Fassade versehen. Eine bloße Kulisse, ohne jede Authentizität. Es sind ja eben die Besonderheiten und auch die Unvollkommenheiten der damaligen Technik, die einen beträchtlichen Teil des Reizes ausmachen der von historischen Fahrzeugen ausgeht.“
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Doch es gibt bereits eine technische Lösung, deren Vorteile gerade in Deutschland noch recht zaghaft kommuniziert werden: E-Fuels, auch bekannt als synthetische Kraftstoffe: Sie werden mit Hilfe von aus erneuerbaren Energiequellen wie Wind, Sonne oder Biomasse gewonnenem Strom und dem CO2 aus der Umgebungsluft hergestellt und können in Verbrennungsmotoren ohne größere Umbauten verwendet werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftstoffen wird bei der Verbrennung von E-Fuels nur so viel Kohlenstoffdioxid (CO2) freigesetzt, wie zuvor durch die Herstellung des Kraftstoffs aus der Atmosphäre entnommen wurde. Dies bedeutet, dass Fahrzeuge die mit E-Fuels betrieben werden, klimaneutral fahren können.
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Noch kostet der Liter vier Euro
Grund genug für die Ford-Model A-Interessengemeinschaft mit Sitz in Siegen und deren Gründer Alexander Fischbach, im Rahmen eines groß angelegten Tests und in Kooperation mit einem Hersteller von E-Fuel-Kraftstoffen die Verträglichkeit der historischen Fahrzeuge bei Verwendung von E-Fuel unter Beweis zu stellen. Und so tankt und betreibt der Siegener sein gut 92 Jahre altes Ford Model A bereits seit gut einem Jahr nahezu ausschließlich mit dem vom Hersteller in Pilotanlagen hergestellten Kraftstoffs. Denn an der ganz normalen Tankstelle gibt es E-Fuels leider noch nicht zu kaufen. Und mit einem Literpreis von über 4,00 Euro sind E-Fuels noch nicht marktfähig.
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Dass sich das ändern wird und mit der Massenproduktion auch die Preise auf ein marktfähiges Niveau fallen werden, ist sich Alexander Fischbach aber sicher. Die Verwendung von E-Fuels und umweltschonenden Schmierstoffen, da ist sich Alexander Fischbach sicher, werd ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit auch in der Oldtimer-Szene sein. Die Ford Model A – IG setzt sich jedenfalls a dafür ein, dass diese Themen in der Szene weiter diskutiert und vorangetrieben werden um Oldtimer-Fahrzeuge auch in Zukunft umweltschonend betreiben und als rollendes technisches Kulturgut den Menschen präsentieren zu können.
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