Birlenbach. Der Verein Handycap hat in 15 Jahren bereits 265.000 Euro an Spenden gesammelt. Und wer will weiter helfen – zwei Schicksale drängen besonders.

„Mit solch einem Erfolg hätten wir nicht im geringsten gerechnet.“ Wolfgang Michael Wagner als Vorsitzender des von ihm mitgegründeten gemeinnützigen Vereins ,,Handycap“ ist ein wenig stolz auf das Erreichte: In 15 Jahren wurden rund 265.000 Euro gesammelt, um Wünsche von behinderten und erkrankten Menschen aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein zu erfüllen.

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Eigenes Pflegekind gibt Anstoß zu Initiative

Wie es zu der Gründung kam,erzählt die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Petra Wagner: ,Als Erzieherin bekam sie im Jahr 2003 den kleinen Justin, damals acht Monate alt, als Pflegekind vom Jugendamt der Stadt Siegen vermittelt. Schnell stellte sich heraus, dass es sich bei ihm um kein gesundes Kind handelte. Petra Wagner nahm die Herausforderung an und nahm tatkräftig mit Justin an den verschiedenen Therapieformen teil, sei es Krankengymnastik, Früh-oder Sehförderung. Und so machte er hervorragende Fortschritte. ,,Ich lernte viele einzelne Schicksale kennen und so manche wurden publik, aber was passiert für die große Masse im Kreis Siegen-Wittgenstein?“

So war die Idee zur Gründung geboren und der gemeinnützige Verein ,,Handycap“ für behinderte und erkrankte Menschen konnte gegründet werden. Derzeit besteht der Verein aus rund 160 Mitgliedern. Den Vorstand bilden Wolfgang Michael Wagner ( Vorsitzender ), Petra Wagner ( stellvertretende Vorsitzende/Öffentlichkeitsarbeit), Hartmut Weber, Angelika Willeke, Solveig Flender und Marion Weber.

Viele Wünsche konnten in den vergangenen Jahren erfüllt werden. Neben vielen Startreffen wie zum Beispiel Jürgen Klopp oder Magdalena Neuner oder einem Urlaub auf dem Bauernhof war der größte Beitrag der Bau eines Treppenlifts für ein behindertes Mädchen aus Brauersdorf. Hier schlugen die Kosten gleich mit 43.000 Euro zu Buche.

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Therapien sind teuer – aber sie helfen

Für erkrankte Menschen ist eine Wunscherfüllung immer ein freundliches Gegengewicht zu den oft traumatisierenden Erfahrungen mit Behinderung, gesundheitlichen Einschränkungen oder gar Tod. Sie möchte der Verein ,,Handycap“ unterstützen. Und natürlich auch betroffene Eltern, die sich allzu oft nicht allein zu helfen wissen. „Aktuell wird unsere Wunschanfragenliste immer länger“, berichtet Petra Wagner. Ein zehnjähriger Junge mit der Diagnose „Halbseitige Hemiparese“, eine Lähmung nach einem Schlaganfall, soll zu einer Delphintherapie nach Curacao fahren. 13.000 Euro kostet ein dreiwöchiger Aufenthalt. Die achtjährige Lea aus Eiserfeld braucht eine 14-tägige Adelitherapie in der Slowakei, die bei Schädigungen des zentralen Nervensystems hilft. Diese kostet rund 8000 Euro.“

„Aus Erfahrung der vergangenen Jahre wissen wir von anderen Familien, wie wichtig und erfolgreich solche Therapien sind“, berichtet Wolfgang Michael Wagner. Er habe sich bei Hausbesuchen der erkrankten Kinder davon selbst überzeugen können.

Um all diese Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen, ist der Verein auf Spenden angewiesen: Verein Handycap Siegen, Sparkasse Siegen, IBAN: DE87 4605 0001 0030 0743 55. Info: www.handycapsiegen.de

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