Siegen-Wittgenstein. Der Kreis Siegen-Wittgenstein bestätigt die Befunde einer internationalen Recherche nicht: Es gibt keine Belastung von Boden und Grundwasser.
„PFAS“ haben neulich Schlagzeilen gemacht, die „per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen“, auf deren Spuren sich ein internationales Medienprojekt begeben hat. Auch in Siegen und Kreuztal wurde belastetes Abwasser festgestellt, hieß es in dem Bericht. „Die darin für den Kreis Siegen-Wittgenstein dargestellten Daten und Messwerte können verwaltungsseitig nicht nachvollzogen werden, weil die den Darstellungen zugrundeliegenden Quellen nicht ersichtlich sind“, heißt es in der Antwort der Kreisverwaltung auf eine Anfrage der Grünen zur nächsten Kreistagssitzung. Für das Kreisgebiet seien „keine signifikanten PFAS-Belastungen bekannt“.
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PFAS sei der Oberbegriff für synthetisch hergestellte, langlebige organische Verbindungen, die in der industriellen Produktion und zum Beispiel bei der Galvanisierung, in der Foto- und Filmindustrie, in der Textilindustrie und bei Löschschäumen eingesetzt werden. Prüfwerte gebe es erst ab 2023 „für einige wenige“ PFAS: „Eine systematische Untersuchung von Böden oder Gewässern hat deswegen bislang noch nicht stattgefunden.“
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Werte in der Sieg unter kritischer Größe
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) verfüge über Meldungen von PFAS-Belastungen in Boden und Grundwasser. Diese stünden aber „in keinem Zusammenhang“ zu den von dem Rechercheprojekt zitierten Werten, die sich offensichtlich auf Oberflächengewässer bezögen. An der Messstelle an der Sieg bei der Landesgrenze seien 2022 Werte für drei Verbindungen erhoben worden, die allesamt unter den kritischen Größen gelegen hätten.
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73 Prozent der PFAS-Verbindungen stammten aus Löschschäumen, heißt es in der Antwort der Kreisverwaltung weiter, zwölf Prozent aus Galvanikbetrieben und sieben Prozent aus in der Landwirtschaft verwendetem Klärschlamm. „PFAS werden aber auch in Outdoorbekleidung oder in Imprägniermitteln für Bekleidung und Schuhe eingesetzt, da sie wasser-, öl-, fett- und Schmutzpartikel-abweisend sind.“ Daher würden sie auch in Papierprodukten in der Lebensmittelindustrie verwendet, zum Beispiel in Pizzakartons und Kaffeebechern.
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