Siegen. Das Internationale Zentrum Siegen sammelt Spenden für Betroffenen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet in der Siegener Innenstadt.
Decken, Schlafsäcke, Isomatten und Zelte: Zahlreiche Siegener kommen mit Tüten bepackt am Pavillon auf der Siegbrücke vorbei. Das Internationale Zentrum Siegen (IZ Siegen) sammelt Spenden für die Betroffenen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet. Viele haben auch Winterkleidung und vor allem warme Jacken im Gepäck. Die können die Helfer aber leider nicht annehmen.
„Die türkische Regierung hat verboten, Kleidung mitzubringen – aus hygienischen Gründen“, erklärt Kaveh Pour-Imani vom Internationalen Zentrum. Diese Info erreichte das Helferteam auch erst kurzfristig, als die Ankündigungen der Spendenaktion bereits verschickt waren. Das trifft bei vielen Spendern auf Unverständnis, denn warme Kleidung käme den Betroffenen vor Ort sehr zu Gute. „Ich habe das Bedürfnis zu helfen, wenn ich helfen kann. Und ich ermutige alle, die helfen können, auch etwas zu tun“, sagt eine Spenderin aus Siegen-Geisweid.
Spenden, die da ankommen, wo sie gebraucht werden
Neben Sachspenden sammelt das IZ Siegen auch Geldspenden. „Geld ist als erstes und am schnellsten vor Ort und kann für Essen genutzt werden“, sagt einer der Helfer. Er möchte seinen Namen nicht nennen, da er in den nächsten Tagen selber noch in die Türkei reisen will, um vor Ort zu helfen. „Meine Mutter und meine zwei Schwestern sind in der Türkei, etwa 300 Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt. Ihre Wohnung im fünften Stock eines Hauses mussten sie verlassen. Sie wohnen jetzt im Garten in einem kleinen Häuschen.“ Das den Menschen geholfen wird, ist im sehr wichtig. „Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, sagt er weiter.
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Im Pavillon auf der Siegbrücke haben sich mittlerweile einige Säcke und Kisten voller Spenden angesammelt. Spenden, die genau da ankommen, wo sie gebraucht werden. Denn das Internationale Zentrum Siegen wird die Spenden auf direktem Weg über Mitglieder und befreundete Vereine in die Türkei bringen.
Weitere Spenden dringend benötigt
„Katastrophen sind eine Möglichkeit für Menschen zusammenzurücken. Bei so großem Leid spielt auch die Nationalität keine Rolle mehr“, sagt Engin Vcak, der Babywindeln und Babyflaschen gespendet hat. Auch Maria Schneider aus Siegen ist froh helfen zu können: „Wir haben Decken und Schlafsäcke auf dem Speicher, die kaum genutzt wurden. Warum nicht spenden, wenn die Leute Hilfe brauchen?“
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Dringend benötigt werden: Generatoren, verpackte Babynahrung, verpackte Windeln, Hygieneartikel wie Damenbinden, LED-Lichter und Batterien. Wer noch Spenden abgeben möchte, kann das Internationale Zentrum Siegen über die Webseite www.iz-siegen.de kontaktieren und einen Termin zur Übergabe vereinbaren.
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