Ferndorf. Holz Bald aus Ferndorf stellt seit 2018 Pellets her. Der Brennstoff ist mehr denn je gefragt. Und es gibt weitere gute Nachrichten.
Die Energiekrise lässt viele Menschen den Winter fürchten. Gas- und Ölheizungen werden zunehmend unattraktiver – Haushalte fangen an, umzurüsten. Neben erneuerbaren Energiequellen wie Photovoltaikanlagen kommen nun auch Pelletheizungen ins Gespräch. Die in Kreuztal ansässige Firma Holz Bald verkauft unter dem Namen „Hoba Pellets” regionale Premium Pellets und Briketts. Geschäftsführer Sebastian Fischer blickt zuversichtlich in die Zukunft.
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„Holz-Pellets gelten als grüner Brennstoff und nachhaltige Ressource und sind eine klasse Alternative zu fossiler Energie”, sagt Sebastian Fischer. Vor 18 Jahren begann er seine Arbeit im Unternehmen, seit 2011 ist er Geschäftsführer. „2018 gründeten wir die Marke Hoba Pellets und fokussierten uns mehr auf den Pellethandel.” Dabei ist der regionale Gewinn des Brennstoffs von großer Bedeutung: „Wir beziehen unsere Pellets aus Pelletwerken im Umkreis von bis zu 200 Kilometern”, so der Geschäftsführer. Der momentane Borkenkäferbefall der Wälder sei für die Produktion kein Hindernis, im Gegenteil: „Dadurch, dass mehr Holz geschlagen wird, fallen mehr Rohstoffe an, die zu Pellets verarbeitet werden können.” Auch die Lieferzeiten seien wieder normal. „Die Pellets sind kurzfristig verfügbar”, sagt Sebastian Fischer. Eine Lieferung nach Hause sei dann sogar bis in den Oberbergischen Kreis, ins Hochsauerland oder nach Nordhessen möglich.
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Pelletheizung braucht Platz: Keller, Silo oder Tank
Laut eigener Aussage auf der Website des Unternehmens werden für die Produktion der Pellets Sägenebenprodukte wie Sägespäne, Holzreste, Sägemehle und Hobelspäne benötigt. Die Presslinge werden von einer Hammermühle einheitlich geformt und anschließend mit 10 bis 15 Prozent Wasseranteil befeuchtet. Eine Matrizenpresse verwandelt das Rohmaterial dann in die gewünschte Pelletform. Die Premium-Pellets von Holz Bald zählten mit nur maximal 0,3 Prozent Stickstoffgehalt und 0,7 Prozent Asche zu den besten unter europäischen Norm.
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„Die Nachfrage nach Pellets ist in den letzten zwei Jahren gestiegen. Viele Menschen haben umgerüstet”, sagt Sebastian Fischer. „Für wen genau sich eine Pelletheizung lohnt, kann ich aber nicht sagen. Da kommt es auf den Einzelfall an.” Die Heizungen gebe es aber in verschiedenen Größen: Von Pelletöfen, die nur einen Raum heizen, bis hin zur Möglichkeit, große Gebäude mit Wärme zu versorgen. „Pelletheizungen sind in allen Bereichen nützlich”, betont Sebastian Fischer. „Wie eine Ölheizung braucht aber auch eine Pelletheizung ihren eigenen Raum mit genug Platz.” Bietet der Keller nicht ausreichend Lagermöglichkeiten, sei aber auch ein Pelletsilo im Außenbereich sowie ein außenliegender ober -oder unterirdischer Pellettank eine Option.
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Umstellung auf Holzpellets reduziert CO2-Ausstoß
Gerechnet für ein Einfamilienhaus, reduziere eine Umrüstung von Öl zur Pelletheizung rund fünf Tonnen CO2-Emissionen im Jahr. „Die Verbrennung der Holzpellets setzt nur so viel CO2 frei, wie der Baum seines Wachstums aufgenommen hat. Unsere Holzpellets sind also ein geschlossener, klimaneutraler Kreislauf”, erklärt das Unternehmen auf seiner Website.
Die Kosten einer Umrüstung werden, wenn mindestens zwei Jahre ein anderes Heizsystem genutzt wurde, von der BafA-Förderung („Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle“) unterstützt. Bei einer Umstellung von einer Ölheizung zu einer Pelletheizung ist ein Fördersatz von bis zu 45 Prozent vorgesehen. Weitere Informationen auf der Website www.bafa-förderung.de.
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