Siegen. Beim Deutschen Gewerkschaftsbund sorgen die Spekulationen, dass Prof. Dr. Andreas Pinkwart neuer Rektor der Uni Siegen werden könnte, für Kritik.
Beim Deutschen Gewerkschaftsbund stoßen die Spekulationen um die Rektor-Nachfolge an der Universität Siegen sowie die bisherigen ausführlichen Berichterstattungen und Stellungnahmen, zugeschnitten auf nur eine Person, auf Unverständnis und wenig Sympathie. „Der von der regionalen Wirtschaft und der Leitung der Universität offenbar favorisierte ehemalige FDP-Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart lasse keine arbeitnehmerfreundliche Ausrichtung der Universität erwarten“, so Ingo Degenhardt, Vorsitzender des DGB-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein. Man habe auch nicht vergessen, dass Andreas Pinkwart, der „Vater“ des Hochschulfreiheitsgesetzes, Gewerkschaften als Teil der Hochschulräte nicht gewollt habe.
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Ingo Degenhardt betont: „Ich sehe mit Herrn Pinkwart an der Spitze nicht die Persönlichkeit, die verbindet. Das ist aber genau das was unsere Hochschule – besonders jetzt in der Zeit der Transformation hier in Südwestfalen und darüber hinaus – dringend braucht. Auch das haben die Ausführungen der Studierenden bereits deutlich gemacht und auf das Motto der Uni ‚Zukunft menschlich gestalten‘ hingewiesen.“ Zweifelsohne würden für eine Universität in Kooperationen auch die Netzwerke zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sowie wirtschaftliche Interessen eine wichtige Rolle spielen. Degenhardt weiter: „Ich weise aber darauf hin, wie wichtig gerade jetzt der Dreiklang zwischen Ökonomie, Ökologie und Sozialem – auch in der Ausrichtung für eine Universität – ist. Nur einseitige Interessen zu bedienen, wird den Herausforderungen von morgen nicht gerecht werden.“
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Für die Region wünscht sich der DGB eine Universität, in der Forschung und Lehre die Bedürfnisse und Interessen der Familien und arbeitenden Menschen im Blick haben. Aber nicht nur bei den Studierenden, auch die wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fragen sich, wohin die Reise gehen soll, so der Gewerkschafter. Es bestehe der Eindruck, dass Herr Pinkwart an den Entscheidungsgremien der Universität vorbei „inthronisiert“ werden solle. Ingo Degenhardt: „Die universitären Strukturen um die Besetzung der Stelle eines Rektors oder einer Rektorin sind zwar für Außenstehende nicht so leicht nachzuvollziehen, aber eine Auswahl an geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten hat noch bei keiner Stellenbesetzung geschadet.“
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Der DGB erhebt keine Einwände dagegen, dass Prof. Dr. Andreas Pinkwart seine Professur an der Universität wieder aufnehmen will. Darauf habe er nicht nur einen Anspruch, das könne auch die Vielfalt wissenschaftlicher Positionen an der Universität Siegen unterstreichen. Deshalb, so Degenhardt, hoffe er, dass Herr Pinkwart sich seiner Verantwortung bewusst sei und allen Spekulationen ein rasches Ende setze. Der DGB-Chef: „Nach dieser Pressekampagne haben Öffentlichkeit und eventuelle Mitbewerberinnen und Mitbewerber ein Recht darauf zu erfahren, ob er die Rektor-Nachfolge an der Universität Siegen anstrebt oder nicht.“ Wer auch immer die Nachfolge von Prof. Dr. Holger Burckhart antrete, könne sich der Zusammenarbeit mit dem DGB und den Gewerkschaften sicher sein, getreu dem Motto der Uni „Zukunft menschlich gestalten“.“
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