Müsen. Knapp eine Woche später öffnet auch das Naturfreibad in Müsen die Tore. Als eingeschworenes Team begegnen sie hier dem Mangel an Badeaufsichten.
Nicht mehr viel ist an dem Lift zu machen kurz vor dem Start in die Freibadsaison. Mit ihm möchte das Naturfreibad Müsen sein Schwimmbecken ab diesem Jahr barrierefrei gestalten. Und auch sonst ist alles für die ersten Gäste vorbereitet. Doch hier wie auch im Naturerlebnisbad in Deuz (wir berichteten) fehlen in Müsen die Bademeister. Das Naturfreibades Müsen, sagt Leiter Wieland Abele, werde man daher erst am kommenden Samstag, 21. Mai, eröffnen können.
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Die Personallage
Etwa 70 aktive Mitglieder kümmern sich um das große Gelände des Naturfreibad Müsen, das vom TuS Müsen 1882 betrieben wird. Das Team, das sich ehrenamtlich um das Freibad kümmert, besteht auch, aber nicht nur, aus Mitgliedern des Vereins. Von den Aktiven sind 17 für die Badeaufsicht zuständig, wobei drei wegen Krankheit aktuell ausfallen. Eine Maßnahme, um dem Mangel an Badeaufsichten beizukommen: „Wir setzen schon welche ein, die 17 Jahre alt sind, aber nur als zweite Aufsicht“, erklärt Wieland Abele.
Dennoch bleiben Schwierigkeiten bei der Einteilung der Einsätze, denn pro Schicht werden vor Ort sechs Ehrenämtler benötigt: Jeweils zwei für Kasse, Kiosk und Badeaufsicht. Daher, sagt Wieland Abele, Leiter des Naturfreibades Müsen, habe man den Start der Freibadsaison nicht wie geplant am 15. Mai, begehen können. Dieser wurde um knapp eine Woche verschoben. Und noch eine schwierige Entscheidung habe das Team des Freibades treffen müssen: „Wir öffnen unter der Woche eine Stunde später.“
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Statt wie bislang 14 Uhr öffnet das Freibad um 15 Uhr. Dafür bleiben die Öffnungszeiten am Wochenende wie sie waren. Um die Lücken in der Personaldecke zu schließen, machen Wieland Abele und seine Kollegen viel Werbung. Auch auf Facebook, doch das sei für sie nun mal sehr teuer. „Wir haben ein eigenes Plakat erstellt und es auf russisch übersetzen lassen“, sagt Abele. Unter den Flüchtlingen aus der Ukraine, so die Hoffnung, findet sich vielleicht jemand, der Interesse an der Arbeit als Badeaufsicht hat.
Das Team
Ein T-Shirt, eine Pommes mit Cola am Abend und freier Eintritt für alle Mitglieder des TuS Müsen 1882 sei nicht viel, was das Freibad an Vergünstigungen bieten könne. Doch der Zusammenhalt und das Miteinander derer, die sich um alles kümmern, was das Naturfreibad Müsen betrifft, sind es, womit Wieland Abele und seine Kollegen punkten möchten: „Wir bauen auf ein tolles Team, weil wir können ja nicht mit den Gehältern mithalten.“
Nach Feierabend verbringen die Mitglieder des Freibad-Teams gerne noch gemeinsam ihre Zeit, es werde auch mal der Grill angeworfen. Sie drehen Videos von ihrer Arbeit und verbreiten sie auf auf ihren Social Media-Kanälen: „Das ist auch gut für das Teambuilding“, verrät Abele. Eine Herausforderung sei es wiederum, bei so vielen Helfern die Aufgaben zu koordinieren, sagt Wieland Abele: „Die Teams organisieren sich selber in Whatsapp-Gruppen.“ Darüber hinaus wird alle Organisation über eine „Dropbox“ geregelt.
Dabei handelt es sich um einen digitalen Ordner, auf den alle Mitglieder des Müsener Teams über das Internet zugreifen können. Dort können sie auf den Zeitplänen nachsehen, wann ihr nächster Einsatz ist oder Gebrauchsanweisungen für eine der diversen Gerätschaften im Freibad durchlesen. Es gebe Kollegen, die mit dieser Form der Organisation ihre Schwierigkeiten hätten, sagt Wieland Abele, doch anders sei ein Team dieser Größe nicht zu koordinieren.
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