Siegen. Eine leuchtende Landmarke hoch oben über der Stadt: Die neue Werbeanlage am St.-Marien-Krankenhaus Siegen hat es in sich.

Von wegen nur ein Logo anbringen. „Das ist die Königsdisziplin“, sagt Rene Rudolph und lässt den Blick kilometerweit schweifen. Das St. Marien-Krankenhaus hat eine neue, leuchtende Landmarke, hoch oben über der Stadt – und die hatte es in sich für die Firma Rudolph Lichtwerbung.

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Orientierung soll die neue Lichtwerbeanlage bieten, für Patienten und Besucher des Krankenhauses, das im Unterschied zu den anderen Siegener Kliniken einen solchen Orientierungspunkt bislang nicht hatte: Gerade von der HTS aus gesehen fehlte ein Hinweis, wo das St.-Marien-Krankenhaus eigentlich ist, sagt Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann. Gerade in Notfällen, wenn es schnell gehen muss, sei das nicht zu unterschätzen – „es wurde notwendig“. Gleichzeitig könne man hier ein Stück Stadtbild prägen, lege Wert auf einen wertigen Eindruck. Nicht trivial.

Für so ein Logo braucht es eine Spezialfirma – Rudolph Lichtwerbung aus Siegen

Die Mariengesellschaft wandte sich an das Siegener Spezialunternehmen Rudolph Lichtwerbung: Hoch oben am Klinikgebäude, von weit her gut sichtbar, optisch ansprechend – für sich schon Herausforderungen, sagt Geschäftsführer Rene Rudolph; dazu kam die Statik. Denn nachdem der Ort am höchsten Punkt der Klinik feststand stellte sich die Frage, wie man eine rund 500 Kilogramm schwere Lichtwerbeanlage, 32 Quadratmeter Außenfläche, da oben hinbekommt?

Spezialfolie und Hochleistungs-Spanntuch: Das Emblem des Marienkrankenhauses soll vor allem als Orientierungspunkt dienen.
Spezialfolie und Hochleistungs-Spanntuch: Das Emblem des Marienkrankenhauses soll vor allem als Orientierungspunkt dienen. © Hendrik Schulz

Rudolph dachte modular, damit schied ein Kran mitsamt Gerüsten aus Wirtschaftlichkeitsgründen aus – die Anlage wurde ein Teilstücken produziert und mit dem Aufzug aufs Krankenhausdach geschafft, von Fassadenkletterern vor Ort über dem Abgrund schwebend montiert – was auch die spätere Wartung erleichtert. Auch das eine Herausforderung, denn die Klinkerfassade ist kein statisch tragendes Element. Entsprechend mussten die Arbeiter eine Vielzahl ungewöhnlich langer und sehr stabiler Ankerbolzen sehr tief in der darunterliegenden tragenden Fassade befestigen. Das Ganze war zumindest so ungewöhnlich, dass die Bauaufsicht einen externen Prüfstatiker bestellte, der das Projekt absichern sollte.

Überall von der HTS soll das Marien-Krankenhaus Siegen gut sichtbar sein

Ungefähr in Höhe des Marien-Krankenhauses beschreibt die HTS einen leichten Knick, das Logo soll aus beiden Richtungen gut sichtbar sein, also zwei Werbeanlagen, „über Eck“. Jede Werbeanlage besteht aus sechs Modulen, die beidseits je vier mal vier Meter große Quadrate aus einem witterungsbeständigen Hochleistungs-Spanntuch bilden, das speziell auf die Beleuchtung mit LED abgestimmt ist.

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Auch bei der Gestaltung sei es mit „einfach nur das Logo“ nicht getan gewesen, erläutert Rudolph: Um den Anforderungen der Sichtbarkeit bei allen Lichtverhältnissen gerecht zu werden, wurden mehrere Entwürfe errechnet. Bei Nacht leuchtet nur das Klinik-Logo, nicht die ganze Grundfläche. Dafür wurden spezielle farbige Folien mit unterschiedlichen lichttransportierenden Eigenschaften verwendet – für das Logo selbst durchlässige Folie, so dass es weithin strahlt und sich so vom Untergrund absetzt. Der Hintergrund selbst ist tags nötig, damit sich das Emblem optisch von der Fassade absetzt, die mit Fenstern und Simsen zu unruhig für ein reines Logo gewesen wäre.

Blick von unten: Einfach nur das Logo wäre auf der eher unruhigen Klinker-Fassade nicht gut erkennbar gewesen, daher der Hintergrund.
Blick von unten: Einfach nur das Logo wäre auf der eher unruhigen Klinker-Fassade nicht gut erkennbar gewesen, daher der Hintergrund. © Hendrik Schulz

„Nach solchen Projekten lechzen wir“, sagt Rene Rudolph. „Wir haben uns sehr gefreut, hier tätig werden zu dürfen.“

Der Blick vom Klinik-Dach ist einmalig – aber außer für Wartungsarbeiten ist das Dach wohl tabu.
Der Blick vom Klinik-Dach ist einmalig – aber außer für Wartungsarbeiten ist das Dach wohl tabu. © Hendrik Schulz