Hilchenbach. Nach zwei Jahren Zwangspause ist Kultur Pur wieder da: Und damit auch das Familienprogramm vor der Zelttheaterstadt auf der Ginsberger Heide.
- Heimlicher Top-Star bei Kultur Pur dürfte wieder das Familienprogramm werden
- Umsonst und draußen auf der Ginsberger Heide ziehen die Kleinkünstler vor allem Kinder an
- Der Überblick über Schräges, Skurriles und Gemütliches auf dem Giller
Für die einen ist sie schlicht die größte Bühne Südwestfalens, für die anderen das Kennzeichen weithin einzigartiger Festivalatmosphäre: die Ginsberger Heide zur KulturPur-Zeit.
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Neben den großformatigen Abendprogrammen mit Stars wie Mark Forster, BAP oder Alice Merton, sind es vor allem die vielen Nachmittags- und OpenAir-Programme rund um die schneeweißen italienischen Theaterzelte, die KulturPur auf der Ginsberger Heide zu einem Hauptanziehungspunkt für Familien und Tagesausflügler machen – nach zweijähriger Zwangspause. Die Zutaten für den beliebten „Tages-Mix“ sind dabei gewohnt liebenswürdig und traditionell auch immer etwas schräg.
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In diesem Jahr spielen sich hier bei der Eröffnung des Chiringuito Paradise atemberaubende Szenen ab. Zur Feier des Tages ist der Champagner kaltgestellt, die Gäste sind da, alles ist bereit. Dann aber überbieten sich die beiden Barmänner in einem Wettstreit um die Gunst der Gäste und das Geschehen entwickelt sich schnell zu einem haarsträubenden Mix aus Ganzkörper-Comedy und Turbo-Slapstick.
Derweil packt nebenan das Oniversum seinen antiken Kurbelkoffer aus, der angetrieben von einer Kaffeemühle für bewegte Bilder sorgt und im lauschigen Ambiente eines offenen Pavillons mit Hilfe von Meeresmuscheln zum Märchenlauschen einlädt. Noch ein paar Meter weiter zieht es natürlich auch die anarchischen Covent Garden Street Performer nach drei Jahren der KulturPur-Abstinenz mit neuen Einfällen und tatendurstiger denn je auf die Ginsberger Heide.
Karten und Infos
Infos und Tickets zu den Abendveranstaltungen gibt es unter 01803/742654 oder über www.KulturPur30.de.
Weitere Infos und Programmhefte können beim KulturBüro. des Kreises Siegen-Wittgenstein (www.siwikultur.de und 0271/333-2440) angefordert werden.
Der glamouröse Hauch internationaler Varieté-Kunst weht am Pfingstsonn- und -montag durch das Mittelzelt, wenn Vadim Lukjanchuk und Natalie Reckert zweimal täglich ihre zirzensischen Künste präsentieren. Lukjanchuk tanzt mit Hula-Hoop-Reifen eine kurze Geschichte über Liebe und Leidenschaft, vermischt traditionelle Einflüsse aus dem Tango mit modernen Elementen elektronischer Musik.
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Verführerische Einladung
Die Handstandartistin und Absolventin des „National Centre for Circus Arts London“, Natalie Reckert, ist dagegen eine „Superheldin aus Zuckerguss“. Sie balanciert nicht nur sich selbst, sondern als Forscherin, akrobatische Superheldin oder als Lakritzstange auch richtig schräge Ideen und demonstriert dabei die Belastbarkeit des menschlichen Körpers.
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Einen Blickfang ganz anderer Art garantiert auch Victorine Pasmans Under her Skirt: In luftiger Höhe von viereinhalb Metern und gekleidet in ein pompöses Kostüm im Stil des 17. Jahrhunderts bewegt sich eine Dame unbefangen zwischen ihren Bewunderern. Wer ihrer verführerischen Einladung folgt und einen Blick unter ihren Rock riskiert, den belohnt sie mit einem Verwöhnprogramm aus kühler Erfrischung garniert mit einem Ständchen aus ihrem reichhaltigen Repertoire.
Wem das alles zu wild wird, der findet bei den an alte Jahrmarktsattraktionen erinnernden Holzskulpturen des Theatre de la Toupine ein beruhigendes und kreatives Sammelsurium aus Treibholz, Vielerlei und allem Möglichen. Der Flipper-Fuchs bringt hier mit einer Holzkugel Metallschälchen zum Erklingen, die Vogel-Marionette schnüffelt an einem kleinen Glöckchen und die Tanz-Marionette bewegt sich in ihrem kleinen Theaterhäuschen zum Spiel des vierarmigen Banditen. Doch auch die Kammerpuppenspiele Bielefeld garantieren etwas andere abenteuerliche Aufregung. Fernab angestaubten Tri-Tra-Trullala-Spektakels mit Krokodil und Sparifankerl sind ihre Abenteuer mit Kasper & Co. frech, frisch, lustig und spannend, sodass auch Erwachsene schmunzeln müssen, wenn der „Onkel Räuber“ nach der Vorstellung noch Tipps auf den Nachhauseweg mitgibt.
Musik im Mittelzelt
Darüber hinaus hat das KulturPur-Nachmittagsprogramm auch akustisch einiges zu bieten: Angefangen mit Strange Man Elvis, der, „yeah!“, aus dem Süden, aus „Darmstadt/Tennessee“, langsam seinen schön schnellen Minimum-Blues spielt, über Cie. La Malette mit Little Boy, The King of Harmonica oder die Airomatics Rudolf Bieler und Peter Kräuter bis hin zu den wilden 50ern mit den Beat!Radicals ist für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Spätestens wenn All incl. ihren akustischen Mix von Bill Withers bis Rio Reiser mit mehrstimmigem Gesang interpretieren oder Ab und zu den „Folky Way“ beschreiten, wippen alle Besucherbeine.
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