Neunkirchen/Siegen. Die Kandidaten der Grünen in Siegen-Wittgenstein für die Landtagswahl sehen große Aufgaben: Pandemiefolgen der Schüler und die Energieversorgung.
Zwei Frauen wollen für Bündnis 90/Die Grünen in den Landtag einziehen und sich dort für Siegen-Wittgenstein einsetzen. Zum Wahlkampfauftakt stellen sich die Kandidatinnen vor und sprechen über die aus ihrer Sicht drängenden Themen.
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Manu Köninger aus Neunkirchen, tätig in der Lehrerausbildung, tritt als Direktkandidatin im Wahlkreis Siegen-Wittgenstein I an. Für sie als Dozentin gehört die Bildungspolitik zu den Themen, die sie besonders in den Blick nimmt. Wichtig sei es, die „Folgen der Pandemie für unsere Schülerinnen und Schüler, für Schulen und die Familien aufzuarbeiten“, betont die 43-Jährige. Für die Unruhe, die die Digitalisierung des Unterrichts gestiftet habe, macht Köninger die Landesregierung verantwortlich: „Das war sehr übereilt und ist nicht nachhaltig durchdacht.“ Wichtig sei es, die digitalen Strukturen zu überarbeiten und an jeder Schule eine IT-Fachkraft einzustellen, die sich um die Technik kümmere.
Pandemiefolgen und Transformation der Wirtschaft
Auch die Belastung der Kinder durch Isolation und Homeschooling müsse in den Blick genommen werden: „Dazu kommen nun die traumatisierten geflüchteten Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine.“ Für die, sagt Köninger, brauche es mehr professionelles Personal.
Veranstaltungen
9. April, 19 Uhr: Diskussion mit Manu Köninger, Johannes Remmel und Mona Neubaur, Spitzenkandidatin der Grünen, auf dem Roten Platz in Kreuztal über die Themen Energie und soziale Gerechtigkeit.
10. April, 14 Uhr: Diskussion mit Manu Köninger und Teresa Pflogsch sowie Josephine Paul MdL, Laura Kraft MdB auf dem Marktplatz in Siegen.
Johannes Remmel, von 2010 bis 2017 Umweltminister in NRW, tritt als Direktkandidat für den Wahlkreis Siegen-Wittgenstein II an, steht aber nicht auf der Landesliste. Sein Schwerpunkt ist die Unterstützung der „Menschen und Kommunen hier vor Ort“, damit sie „durch die Krise gut durchkommen“. Der aktuelle Krieg mache deutlich, wie wichtig es sei, durch erneuerbare Energien Versorgungssicherheit zu erreichen. Die Transformation der Wirtschaft im Kreis müsse daher beschleunigt werden – gerade „in Zeiten von Krieg und rasant fortschreitendem Klimawandel“, sagt der Siegener. Dafür, so Remmel weiter, brauchen die Kommunen finanzielle Unterstützung.
Politik für junge Menschen
Teresa Pflogsch, Lehramtsstudentin aus Siegen, kandidiert über die Landesliste und steht dort auf Platz 65. Sie möchte die Jugend in den Vordergrund setzen, deren Themen gestärkt werden müssen: „Ich will Politik von jungen Menschen für junge Menschen.“ Gerade für ländlichen Bereich, betont Teresa Pflogsch, sei der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wichtig: „Junge Leute, die abends aus der Kneipe kommen und zurück ins Dorf wollen: Dafür brauchen wir eine stärkere Mobilität“, sagt die 24-Jährige.
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Die Frage nach Koalitionspartnern halte sich die Partei offen, doch persönlich favorisiert Manu Köninger die SPD. Auch Teresa Pflogsch sieht „große Schnittmengen“ mit den Sozialdemokraten und Ziele, die mit ihnen „verfolgt werden können“. Johannes Remmel wünscht sich ein starkes Bündnis 90/Die Grünen, ohne das nur eine große Koalition möglich wäre.
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