Siegen. NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes hat die Holzverladestraße für Borkenkäfer-Schadholz der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein besucht.

Es müssen mehr Güter auf die Schiene. Dafür sprechen viele Gründe: die Umwelt, das Klima und eben auch die marode Talbrücke Rahmede, die es den Betrieben in der Region logistisch nicht leichter macht. Für einen stärkeren Schienenverkehr engagiert sich auch das Land NRW. Nun besichtigte Verkehrsministerin Ina Brandes die vom Land geförderte Holzverladestraße bei der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW), über die vom Borkenkäfer befallenes Schadholz abtransportiert werden kann.

Siegen: Holzverladestraße vom Land NRW gefördert

Die Landesregierung unterstützt den Erhalt und die Erneuerung von Schienenstrecken der so genannten öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen). Davon profitiert auch die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein.

Mehr als 30 Kilometer

Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) versorgt in Siegen-Wittgenstein eine Schieneninfrastruktur, die mehr als 30 Kilometer umfasst. 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt.

Die KSW bewegt rund zwei Millionen Tonnen Güter im Jahr. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass das Unternehmen gleichzeitig auch eine Eisenbahninfrastruktur des öffentlichen Verkehrs vorhält.

Bereits 2021 erhielt sie im Zuge dessen eine Förderung von 338.429 Euro. Sie nutzt das Geld, um eine Holzladestraße parallel zum Gütergleis zu befestigen. So kann das Holz sicherer von den Lkw auf Güterzüge verladen, schneller und in größerer Menge über die Schiene abtransportiert werden. Gerade in Siegen-Wittgenstein ist das aufgrund der Borkenkäfer-Kalamität besonders dringend.

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„Ich freue mich sehr hier zu sein“, sagt Ina Brandes. Das Projekt sei ein wichtiger Beitrag für die Umwelt. „Hier sieht man den unmittelbaren Nutzen unserer NE-Förderung für die Region und die Wirtschaft.“ Die Holzverladestraße der KSW sei die einzige im 50-Kilometer-Umkreis für Ganzzuglängen, betont Landrat Andreas Müller.

Die Holzverladestraße bei der KSW: Das Holz kommt vor allem aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe.  
Die Holzverladestraße bei der KSW: Das Holz kommt vor allem aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe.   © WP | Ina Carolin Lisiewicz

Auftraggeber seien holzverarbeitende Betriebe aus ganz Europa. „Die Wege des Holzes werden sich verändern“, so Christian Betchen, Geschäftsführer der Kreisbahn. Die Vorteile der NE-Förderrichtlinie sei, dass man hier auf die Mittel- bis Langfristperspektive geachtet habe.

Siegen: „Wir können einen ganzen Zug in zwei Tagen beladen“

Doch wie läuft das Ganze bei der Holzverladestraße überhaupt ab? „Wir können einen ganzen Zug in zwei Tagen beladen“, unterstreicht Christian Betchen. Dabei wird mit Slots gearbeitet – 150 davon gibt es im Jahr, drei in der Woche. „2022 sind wir bereits ausgebucht.“ Allerdings unter der Prämisse, dass die Verladung aus dem Wald in die Lkw klappt und die Witterung nicht für Verzögerungen sorgt.

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Das Holz, das auf der Holzverladestraße der KSW verladen wird, kommt hauptsächlich aus den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe. Das Einzugsgebiet erstrecke sich aber auch auf das Gebiet südlich der Talbrücke Rahmede, berichtet Christian Betchen. Langfristig würde die KSW es gerne auf den Märkischen und Oberbergischen Kreis ausweiten.

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