Dahlbruch. Für die Polizei besteht kein Zweifel mehr: Bei der am Donnerstag aufgefundenen Toten handelt es sich um die 25-jährige Vermisste aus Dahlbruch.
Die am Donnerstag im Ferndorfbach in Ferndorf aufgefundene Tote ist „zweifelsfrei identifiziert“. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt. Es handelt sich um die 25-jährige Frau, die am Montag, 14. Februar, in Dahlbruch zum letzten Mal gesehen und einen Tag später von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet wurde. Die Obduktion der Leiche, die am Montag erfolgte, habe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden ergeben.
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Der Körper war in einem Baum hängen geblieben, der normalerweise nicht im Wasser stehe, wie Polizeisprecher Stefan Pusch auf Nachfrage erläuterte. Angenommen wird, dass die Frau auf ihrer Laufstrecke zum Ferndorfbach gelangte. Ob sich dort ein Unglücksfall ereignet hat oder ob die Dahlbrucherin, die in einer psychischen Ausnahmesituation war, sich das Leben genommen hat, bleibt ungeklärt, sagte Polizeisprecher Stefan Pusch weiter. Es gab weder Hinweise auf äußere Gewalteinwirkung noch einen Abschiedsbrief.
Erfolglose Suche auch in der Breitenbachtalsperre
Die Polizei hatte die Suche nach der vermissten Joggerin aus Dahlbruch, die vor einer Woche nach einer Laufrunde nicht nach Hause gekommen ist, am Mittwoch, 23. Februar, wieder aufgenommen: Pünktlich um 10 Uhr rückten Polizeitaucher aus Wuppertal an der Breitenbach-Talsperre in Allenbach an. Doch die Suche blieb erfolglos.
Hilchenbach: Wie lief die Vermisstensuche am Mittwoch ab?
Kurz nach der Ankunft der Taucher wurde das Boot mit Elektroantrieb ins Wasser gelassen und mit einem Sonargerät ausgestattet. Damit konnten die eingesetzten Kräfte Gegenstände unterhalb der Wasseroberfläche entdecken. Im Umkreis von rund siebeneinhalb Metern um das Boot wurden Details ausfindig gemacht. Daher zog das Boot nach einem genauen Muster seine Bahnen.
Taucher verfolgten das Treiben und kontrollierten mögliche Stellen. In dem rund drei Grad kalten Wasser betrug die Sicht höchstens drei bis vier Meter, wie einer der Polizisten erklärte. Mit einem weiteren Boot des Wasserverbands Siegen-Wittgenstein wurde der großflächige Bereich entlang des Ufers, aber auch weit darüber hinaus, abgesucht.
Bei der Suche war es windstill. Die Einsatzkräfte konnten damit unter besten Bedingungen nach der 25-Jährigen suchen. Das war nicht immer so: Wegen einer Sturmwarnung hatten sich die Einsatzkräfte bereits einmal eine Frist setzen müssen, zu der sie die Suchaktion beendeten, um sich nicht selbst zu gefährden.
Vermisste in Hilchenbach: Wurden bereits durchsuchte Stellen noch einmal überprüft?
An einer Stelle waren Polizeitaucher bereits vergangene Woche im Einsatz gewesen, da es Anhaltspunkte gegeben hatte, dass sich die junge Frau dort aufgehalten haben könnte. Gefunden worden war dort aber auch nichts. Daher wurde die Suche mit Spezialgeräten und weiteren Tauchern noch einmal intensiv aufgenommen.
Vermisstensuche in Hilchenbach: Wie geht es nun weiter?
Nach mehr als vier Stunden und keinem Erfolg wurde die Suche abgebrochen. Wie Niklas Zankowski, Pressesprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein, erklärte, „gibt es aktuell keine weiteren Hinweise, wo sich die Frau aufhalten könnte“. Sollte es neue Erkenntnisse geben, „kann die Suche wieder intensiviert aufgenommen werden“.
Die polizeilichen Ermittlungen laufen weiter. Die Polizei hat ein Hinweistelefon unter 0271/7099-7099 eingerichtet. Einige hunderte Kräfte von Polizei, Feuerwehr, DRK und THW waren mehrere Tage in die großangelegte Suche eingebunden.
Vermisste in Hilchenbach: Was sagen die Bürger?
Nachdem bereits letzte Woche das Handy der Frau sowie Teile der Oberbekleidung in der Nähe ihres Wohnortes gefunden worden waren, wirft dieser Fall weiterhin viele Fragen auf. Viele Spaziergänger waren an der Breitenbach-Talsperre unterwegs und sprachen über die Vermisstensuche. Einige von ihnen stellten sich die Frage, wie eine junge Frau spurlos verschwinden kann.
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Besonders Hundebesitzer haben schon in den heimischen Gruppen der sozialen Netzwerke geschrieben, dass sie mit einem mulmigen Gefühl im Wald unterwegs seien. Zum einen, weil sie nicht wissen, ob es möglicherweise auch einen Täter gibt, der etwas mit dem Verschwinden zu tun haben kann, zum anderen, weil niemand die junge Frau, die mittlerweile seit einer Woche verschwunden ist, finden möchte.
Hilchenbach: Bereits am Freitag suchten Einsatzkräfte nach der Vermissten
Taucher aus Wuppertal hatten ihre Arbeit am Freitagnachmittag, 18. Februar, ohne Ergebnis in der Breitenbach-Talsperre abgebrochen.
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Die Spezialisten suchten im Wasser nach der jungen Frau, nachdem es entsprechende Hinweise gegeben hatte, so die Polizei vor Ort. Auch ein Boot war im Einsatz. Aufgrund des angekündigten weiteren Sturms hatten sich die Einsatzkräfte vor Ort eine Frist gesetzt, zu der sie die Suchaktion für diesen Freitag am Nachmittag spätestens beendeten. Für die Taucher hatte die 4. Einsatzeinheit des DRK mit Kräften aus Kreuztal und Hilchenbach ein beheizbares Zelt aufgebaut und sorgten zudem für die Verpflegung.
Vermisstensuche geht in Hilchenbach am Donnerstag ohne weitere Ergebnisse zu Ende
Trotz mehrstündiger intensiver Suche ergaben sich demnach keine weiteren Hinweise auf den Verbleib der jungen Frau, so die Polizei am Nachmittag. „Nach tagelanger Suche eines massiven Aufgebots an Einsatzkräften und -mitteln, das weitläufige Landschaftsareale und die Breitenbachtalsperre umfasste, reduzieren sich derzeit die möglichen Suchmaßnahmen“, so die Behörde. Die polizeilichen Ermittlungen laufen aber weiter, so dass die Suche bei neuen Hinweisen fortgeführt werden kann.
Die Suche nach der Vermissten war am Donnerstag, 17. Februar, ohne weitere Ergebnisse zu Ende gegangen. Die Siegener Polizei wurde erneut von Bereitschaftspolizei unterstützt, außerdem waren wieder Drohnen und Suchhunde im Einsatz. Die Suchaktion wurde am Abend wegen der Dunkelheit unterbrochen. Unterstützung erhielt die Polizei Siegen-Wittgenstein unter anderem durch die Bereitschaftspolizei, die freiwillige Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz, die DLRG sowie weitere externe Helfer, die mit Drohnen und speziell ausgebildeten Hunden vor Ort waren.
Auch am Mittwoch war die Suche gegen 19.30 Uhr wegen der Dunkelheit unterbrochen worden. Gefunden worden waren bis dahin Kleidungsstücke und das Handy der jungen Frau.
Die 25-jährige Vermisste hat ihren gewohnten Lebensbereich am Montag ohne Vorankündigung verlassen und ist seit dem nicht mehr erreichbar. Ihre Arbeitsstelle hat sie am Dienstag nicht aufgesucht. Das Mobiltelefon ist ausgeschaltet. Die Vermisste hat ihre persönlichen Gegenstände zu Hause hinterlassen und ist ohne ihren Pkw unterwegs. „Die Vermisste befindet sich zur Zeit in einem akuten psychischem Ausnahmezustand, wodurch eine Eigengefährdung nicht ausgeschlossen werden kann“, heißt es in der Mitteilung der Polizei weiter. Die Suchaktion begann am Dienstagnachmittag.
Suchaktion in Hilchenbach-Dahlbruch mit Hunden und Hubschrauber
Die Vermisste ist 1,75 Meter groß, schlank, hat braune Haare und graue Augen. Sie trug zuletzt Sportkleidung: eine kurze schwarze Hose, lila-blaue Sportschuhe und ein weißes T-Shirt. Derzeit ist unklar, ob sie diese Kleidung immer noch trägt.
Auf dem SMS-Parkplatz in Dahlbruch haben sich Fahrzeuge mehrerer Hilchenbacher Feuerwehr-Einheiten und mehrere Polizeifahrzeuge gesammelt. Flächensuchhunde und Polizeihubschrauber wurden ebenfalls angefordert. Gesucht wurde unter anderem im Bereich des Wohnorts der Vermissten im Schmidtseifen sowie an der Breitenbachtalsperre. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk setzten dabei auch Drohnen ein.
Zwischenzeitlich seien zahlreiche Hinweise zu möglichen Aufenthaltsorten der 25-Jährigen eingegangen,. berichtet die Polizei am Mittwochmorgen. Bislang führten die Hinweise jedoch nicht zur Klärung des Falls. Die Suchmaßnahmen wurden wieder auf Hochtouren aufgenommen.
Handy im Wald bei Schmidtseifen gefunden
Die Kreispolizeibehörde hat weitere Fremdkräfte angefordert. Sammelstelle der Einsatzkräfte ist nun das Gelände der Florenburgschule in Hilchenbach. Außerdem wurde das Handy der Frau in einem Waldstück in der Nähe ihrer Wohnung gefunden.
Am Mittwochmittag konzentrierte die Polizei die Suche auf den Bereich der Breitenbachtalsperre. Dem Wasserverband Siegen-Wittgenstein war aufgefallen, dass zwei Mal nachts an der Schranke der Zufahrt zur Wasseraufbereitungsanlage geläutet wurde: einmal in der Nacht zu Dienstag um 1.45 Uhr, ein weiteres Mal in der Nach zum Mittwoch um 4 Uhr.
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