Siegen. Siegener schätzen die Möglichkeit einer spontanen, unkomplizierten Schutzimpfung gegen das Coronavirus. Viele Impfwillige im umgebauten Linienbus

Zahlreiche Menschen haben sich am Samstag, 5. Februar, vor dem Café Extrablatt in der Siegener Innenstadt in einem von zehn ehemaligen Linienbussen ihre Corona-Schutzimpfung geben lassen. Wie berichtet hatten die Unternehmer Ashim Akerabi und Daniel Freund die Idee, die Fahrzeuge umrüsten zu lassen und einen Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu leisten.

+++Mehr Nachrichten aus Siegen und dem Siegerland finden Sie hier!+++

Verabreicht wurden die Impfungen am Samstag von dem Siegener Betriebsarzt Alexander Gräf. Er hatte die Impfstoffe von Biontech und Moderna sowie Moderna für Kinder im Angebot. Einer der Impfwilligen war Herbert Benner. Eigentlich wollte er sich seine Spritze bei seinem Hausarzt holen und hatte sich für Samstagmorgen einen Termin geben lassen, erzählt er – da er aber verschlafen hatte und diesen Termin nicht wahrnehmen konnte, machte ihn ein Nachbar auf die Impfaktion in dem Bus in Siegen aufmerksam. „Da habe ich schnell die Gelegenheit genutzt und bin hierhin gekommen“, erklärte der 58-Jährige im Gespräch. Ihm gefällt die Möglichkeit, sich so spontan eine Corona-Schutzimpfung abholen zu können.

Sechssstündige Schichte im Siegener Impfbus für Betriebsarzt Alexander Gräf

Dieses Gefühl bekam auch Alexander Gräf. Der Betriebsarzt hörte von vielen der Impfwilligen, dass die Aktion so unkompliziert sei: Keine Terminvereinbarung, keine Menschenschlange und langes Warten. Das kam bei den Siegenern gut an. So auch bei Kati Beyer. Sie hatte im Juni den Impfstoff von Johnson & Johnsnn bekommen, im November dann die zweite Impfung als Booster. „Da ich mich eh noch mal impfen lassen wollte, um den vollen Impfschutz zu haben, passte der Termin heute sehr gut“, freute sich die 48-Jährige.

Bei Bedarf und mit dem richtigen Personal wird der Testbus kurzerhand zum Impfbus.
Bei Bedarf und mit dem richtigen Personal wird der Testbus kurzerhand zum Impfbus. © Unbekannt | Kai Osthoff

Bei Alexander Gräf zeigte sich nach der sechsstündigen Schicht in dem Bus, dass sich die Aktion durchaus gelohnt hat. „Mir macht das Impfen sehr viel Spaß. Man lernt die verschiedensten Menschen kennen. Vor allem gefällt mir, dass von den Geimpften geschätzt 40 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Und diese Menschen sind nicht so einfach zu erreichen, da es bereits bei der Sprachbarriere anfängt“, sagt der Mediziner.

+++Die Lokalredaktion Siegen ist auch bei Facebook!+++

Ein gutes Gefühl hatten auch die beiden Betreiber der neuen Testbus-Flotte, die in bestimmen Fällen und mit dem passenden Personal auch als mobile Impfstelle genutzt werden kann. Ashim Akerabi und Daniel Freund haben zehn ausrangierte Linienbusse gekauft und diese zu mobilen Teststationen umbauen lassen.