Die Forderungen der Gemeindeprüfungsanstalt machen den offenen Ganztag in Netphen nicht besser, meint Steffen Schwab. Im Gegenteil.

Natürlich ist der offene Ganztag eigentlich ein Unding: Schule ist Schule ist Schule. Und wenn die den ganzen Tag dauert, hat das Land dafür Lehrkräfte und weiteres Personal zur Verfügung zu stellen. Ohne dass Eltern extra dafür bezahlen müssen. In den OGS-Konstruktionen nehmen Vereine und auch Unternehmen diese Betreuungsaufgaben wahr. In Siegen ist zu besichtigen, wie konfliktträchtig die darauf aufgebaute Bürokratie werden kann. Netphen konnte sich bisher, sicher auch mit dem Privileg des Ganztags-Vorreiters, daran vorbeiwinden. Nun soll es auch hier teurer, weniger vielfältig und qualitativ womöglich sogar schlechter werden. Die Kommunalaufsicht wird dafür sorgen, dass Netphen an den Zügel kommt.

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Wieder ein Beispiel, wie Verwaltung durch Bürokratismus das Land lähmt, statt die Entfaltung kreativer Kräfte zu fördern. Der GPA darf man zugute halten, dass die Erkenntnisse aus der Pandemie-Bewältigung in ihren nun auch schon etwas angestaubten Prüfungsbericht noch nicht durchschlagen konnten. Eine Rechtfertigung, sich deren ziemlich eindimensionalen Denken anzuschließen, ist das aber nicht.

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