Siegen. Im 30-Jahres-Schnitt wird es wärmer und trockener: Wetterexperte Willi Bürger zieht Bilanz nach Auswertung der Daten für Siegen im Jahr 2021.

Das Wetterjahr 2021 brachte dem Siegerland durchschnittliche Wärme und Sonne und wieder zu wenig Regen. „Von schweren Stürmen und Unwettern mit Starkregen blieben wir noch einmal verschont“, bilanziert Willi Bürger die Wetterdaten, die an der Wetterstation der Realschule am Oberen Schloss gesammelt werden.

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Das Durchschnittswetter wird immer über eine Periode von 30 Jahren ermittelt. Das waren zuletzt die Intervalle 1961 bis 1990, 1971 bis 2000, 1981 bis 2010 und jetzt neu 1991 bis 2020. Da die Wetterstation erst seit 2003 besteht und an der Universität in Weidenau seit 1969 gemessen wird, wird erst seit 1971 verglichen. Die 30-Jahres-Durchschnittstemperatur von der Periode 1971 bis 2000 zur Periode 1991 bis 2000 ist um 0,9° angestiegen. In allen zwölf Monaten gab es einen Anstieg, am stärksten im April mit plus 1,6°, am geringsten im Dezember plus 0,4°. Bei den Niederschlägen gab es im selben Zeitraum eine Verringerung um 16,1 Liter pro Quadratmeter.

„Insgesamt bleibt festzuhalten: Im 30-Jahres-Schnitt wird es wärmer und trockener, der Klimawandel lässt sich nicht mehr leugnen“, so willi Bürger.

Temperatur

Die durchschnittliche Temperatur betrug 2021 in Siegen 8,9°C und lag damit um 0,4° über dem 30-Jahresschnitt (1971-2000) von 8,5°, aber 0,4° unter dem aktuellen 30-Jahresschnitt von 9,3° (1991-2020). Zum Vergleich: 2018 war mit 10,8° das wärmste Jahr, das kälteste Jahr verzeichneten wir 1996 mit 7,2° im Schnitt. Den Rekord an der Station hält der 25. Juli 2019 mit 28,8°. An diesem Tag wurde wie fast überall in Deutschland auch bei uns mit 38,3° ein neuer Wärmerekord gemessen, in diesem Jahr gab es am 17. Juni mit 33,9° die Höchsttemperatur.

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Der Jahresniederschlag von 897,7 Litern je Quadratmeter lag 125,8 Liter unter dem Schnitt der letzten 30 Jahre von 1023,5 Litern pro Quadratmeter (1971 bis 2000). Damit fielen 88 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags. Sechs Monate waren zu trocken, die anderen sechs etwas zu nass. Im September fielen nur 31,9 Liter, im Januar 118 Liter. Den höchsten Tagesniederschlag gab es am 20. Juni mit 30,6 Liter je Quadratmeter. Rekord an der Siegener Wetterstation ist der 28. Mai 2016 mit 56,2 Litern pro Quadratmeter. Diese Rekordmenge fiel in gerade mal 2,5 Stunden. Zum Vergleich: Beim Siegener Jahrhundert-Unwetter am 28. August 2002 fielen 77 Liter Regen.

Schnee

2021 gab es im Januar dreimal kurzzeitig einige Zentimeter Schnee. Im Februar gab es sieben Eistage. Ende November fiel der erste Schnee dieses Winters, weiterer Schnee am 7. Dezember.

Die stärkste Windbö des vergangenen Jahres gab es am 13. März mit 88 km/h, was Windstärke 9 auf der Beaufort-Skala entspricht. Insgesamt gab es 2021 fünfmal Windstärke 9 und achtzehnmal Stärke 8. Den stärksten Sturm gab es an der Siegener Wetterstation am 28. Februar 2010 beim Sturmtief Xynthia mit 122,8 km/h, was Orkanstärke 12 entspricht.

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Die Sonne schien im Siegerland vergangenen Jahr insgesamt 1530 Stunden. Spitzenjahr seit Bestehen der Station 2003 war das Jahr 2018 mit 1916 Stunden. Der sonnenreichste Monat war 2021 der Juni mit 228 Stunden. Zum Vergleich: Rekordmonat war in Siegen der April 2007 mit 313 Stunden.