Siegerland. Siegen zieht im Siegerland die meisten Berufspendler an – und hat die niedrigste Auspendlerquote. Wer wohin zur Arbeit fährt: Hier der Überblick.

Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Siegerland musste 2020 für den Weg zur Arbeit die Heimatstadt oder -gemeinde verlassen. Das geht aus Zahlen von „Information und Technik Nordrhein-Westfalen“ hervor. Von 124.940 Menschen, „die eine auf Erwerb ausgerichtete Tätigkeit ausüben“, waren der „Pendlerstatistik 2020“ zufolge 68.863 Auspendler – also knapp über 55 Prozent.

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Ziel ist in den meisten Fällen eine Kommune im Kreis Siegen-Wittgenstein oder in der ansonsten näheren Umgebung. Von den acht Siegerländer Kommunen haben drei einen Einpendler-Überschuss: Es fahren also täglich mehr Menschen von außerhalb zur Arbeit dort hin, als umgekehrt aus diesem Grund weg. In Siegen liegt dieser Überschuss bei 13.612, in Burbach bei 2011 und in Neunkirchen bei 1208. Den größten Auspendler-Überschuss hat Hilchenbach: Dort stehen statistisch betrachtet jedem Auspendler nur 0,65 Einpendler gegenüber. In Wilnsdorf liegt dieser Wert bei 0,68, in Netphen bei 0,7. Zum Vergleich: In Siegen kommen für jede Person, die die Stadt auf dem täglichen Weg zur Arbeitsstelle verlässt, umgekehrt 1,6 Menschen hinein; in Burbach sind es 1,46 und in Neunkirchen fast 1,3.

Siegen und Siegerland: Von wo nach wo die Berufspendler fahren

Siegen (35.885 Einpendler/Quote 53,5 Prozent; 22.273 Auspendler, Quote: 41,7 %): Die größte Gruppe unter den Einpendlern stellen in der Kreisstadt 4515 Menschen aus Netphen, gefolgt von Kreuztal (4347) und Wilnsdorf (3930). 8309 kommen täglich von außerhalb des Siegerlandes zum Arbeiten her, davon 2864 aus Kirchen (Sieg), 1220 aus Wenden, 916 aus Betzdorf-Gebardshain und 695 aus der Stadt Olpe. Bei der Auspendelbewegung liegt Kreuztal vorne, wo täglich 2803 Menschen aus Siegen wegen ihrer Arbeitsstelle hin müssen. Es folgen Netphen (2385), Wilnsdorf (2004) und Freudenberg (1598). 6302 Siegenerinnen und Siegener führt der Job täglich über das Siegerland hinaus – davon alleine 549 nach Köln und 268 nach Frankfurt am Main.

Kreuztal (8595 Einpendler/Quote: 59,3 Prozent; 10.069 Auspendler/Quote: 63,1 Prozent): 2803 Menschen pendeln von Siegen nach Kreuztal zur Arbeit. Aus Hilchenbach kommen 1342, aus Netphen 637. Burbach taucht hier als einzige Siegerländer Kommune nicht in den Top 15 der Herkunftsorte auf, womit die Burbacher Einpendler unter die 1377 Menschen gefasst sind, die ansonsten von außerhalb des Siegerlandes kommen – davon 566 aus Wenden, 319 aus Olpe und 219 aus Kirchen. Von den Kreuztaler Auspendlern führt es 4347 nach Siegen. Dieser Zielort liegt mit deutlichem Abstand vor Hilchenbach (837), Netphen (596) und Olpe (515). Auch Burbach findet sich hier wieder: mit 86 auf dem letzten Platz der Top 15. Über das Siegerland hinaus geht es täglich für insgesamt 1831 Berufstätige aus Kreuztal: davon für 394 nach Wenden, für 191 nach Frankfurt am Main und für 92 nach Köln.

Netphen und Wilnsdorf: Auspendler sind deutlich in der Überzahl

Netphen (6097 Einpendler/Quote: 60,2 Prozent; 8706 Auspendler/Quote: 68,4 Prozent): 2385 Einpendler kommen täglich aus Siegen, 596 aus Kreuztal, 556 aus Wilnsdorf. 935 wohnen außerhalb Siegen-Wittgensteins, davon 206 in Kirchen (Sieg), 105 in Wenden und 83 in Betzdorf-Gebardshain. Ziel der Netphener Auspendler ist meist Siegen (4515), gefolgt von Kreuztal (637) und Wilnsdorf (531). Wenn es aus dem Kreisgebiet hinausgeht – täglich für 1.205 Personen – dann meist nach Olpe (185), Wenden (166) oder Haiger (142). 66 Menschen aus Netphen haben ihre Arbeitsstellen in Köln.

Wilnsdorf (5174 Einpendler/Quote: 62,4 Prozent; 7655 Auspendler/Quote: 71,0 Prozent): 2004 Berufstätige pendeln täglich aus Siegen ein, 531 aus Netphen und 324 aus Burbach. 227 der insgesamt 798 Einpendler von jenseits des Siegerlands stammen aus Kirchen, 131 aus Daaden-Herdorf und 103 aus Haiger. Wilnsdorfer Auspendler steuern in den mit Abstand meisten Fällen Siegen an (3930), es folgen Netphen (556) und Burbach (447). Nach Haiger geht es für 260 Personen, nach Dillenburg für 112 und nach Wenden für 90. Insgesamt arbeiten 982 Wilnsdorferinnen und Wilnsdorfer außerhalb des Siegerlands.

Freudenberg und Burbach: Über die Autobahn zur Arbeitsstelle

Freudenberg (5318 Einpendler/Quote: 63,7 Prozent; 6.639 Auspendler/Quote: 68,6 Prozent): 1598 Menschen kommen aus Siegen zur Arbeit nach Freudenberg, 792 aus Kirchen (Sieg) und 370 aus Kreuztal. Bei den Startorten außerhalb des Siegerlands folgen Wenden (290) und Betzdorf-Gebardshain (193). Insgesamt steuern 1082 Nicht-Siegerländer Freudenberg täglich wegen ihrer Arbeitsstelle an. Freudenberger Auspendler führt es meist nach Siegen (3209), Kirchen (405) oder Kreuztal (382). Insgesamt 1024 verlassen das Siegerland, davon 344 nach Wenden, 241 nach Olpe, 82 nach Köln und 40 nach Gummersbach.

Mehr als die Hälfte pendelt zur Arbeit

Von den rund 9 Millionen Erwerbstätigen in Nordrhein-Westfalen pendelten im Jahr 2020 etwa 4,7 Millionen über die Grenzen ihrer Wohnorts hinweg zur Arbeit. Das entspricht einem Anteil von etwas mehr als 52 Prozent.

Burbach (6429 Einpendler/Quote: 65,3; 4418 Auspendler/Quote: 56,4): Einpendler brechen meist in Siegen (1128), Neunkirchen (841) oder Haiger (500) auf. Hilchenbach und Kreuztal sind in den Top 15 der Herkunftskommunen nicht gelistet, womit Einpendler von dort unter die 1335 Personen in der Rubrik „sonstige“ fallen. Dort sind Daaden-Herdorf mit 421, Rennerod mit 345 und Bad Marienberg im Westerwald mit 220 recht hoch positioniert. Auf der Seite der Auspendlerziele schafft es Hilchenbach hier übrigens ebenfalls nicht unter die ersten 15. Hier führen Siegen (1067), Haiger (648) und Neunkirchen (623). Kreuztal belegt hier Rang 12 mit 54. Außerhalb des Kreisgebiets sind unter anderem Dillenburg (211), Herborn (125) und Wetzlar (47) geführt. Insgesamt verlassen täglich 817 Berufspendler aus Burbach das Siegerland.

Wenig Berufspendlerverkehr zwischen Hilchenbach und Neunkirchen

Hilchenbach (3242 Einpendler/Quote: 54,2 Prozent; 5016 Auspendler/Quote: 64,6 Prozent): Neunkirchen ist die einzige Siegen-Wittgensteiner Kommune, deren Einpendlerzahl nach Hilchenbach nicht für einen Platz unter den Top 15 reicht. Diese führt Kreuztal mit 837 an, dann schließen sich Siegen (734) und Netphen (349) an. 361 Berufspendler kommen von außerhalb des Siegerlands (oder eben aus Neunkirchen), davon die meisten 185) aus Kirchhundem, Erndtebrück (174) oder Wenden (115). Bei den Bestimmungsorten der Hilchenbacher Auspendler findet sich Neunkirchen ebenfalls auf keiner der 15 vorderen Positionen – ebensowenig wie Burbach. Auf Platz 1 liegt hier Siegen (1651), dann kommen Kreuztal (1342) und Netphen (436). Von den 616 Hilchenbacher Berufstätigen, die täglich außerhalb des Siegerlands (oder eben in Neunkirchen oder Burbach) beschäftigt sind, fahren 164 nach Erndtebrück, 125 nach Olpe und 118 nach Kirchhundem – und außerdem 39 nach Köln, 36 nach Frankfurt am Main und 28 nach Hagen.

Neunkirchen (5295 Einpendler/Einpendlerquote: 66,3 Prozent; 4087 Auspendler/Quote: 60,3 Prozent): Neunkirchen ist die einzige Siegerländer Kommune, bei der die größte Gruppe der Einpendler (wenn auch knapp) von außerhalb des Siegerlands kommt: mit 1004 Menschen aus Daaden-Herdorf. Die Plätze 2 und 3 belegen Siegen und Burbach mit 976 beziehungsweise 623 Personen. Auspendler aus Neunkirchen müssen meist nach Siegen (1285), Burbach (841) oder Daaden-Herdorf (380). Häufige Ziele außerhalb des Siegerlands sind noch Haiger (148), Kirchen (117) und Betzdorf-Gebardshain (75).

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