Siegen. Vorerst noch kein Kahlschlag, sagt der Siegener Bürgermeister. Für die Sanierung des brüchigen Deichs kommt im Frühjahr eine Machbarkeitsstudie.

„Die Bäume bleiben mit wenigen Ausnahmen zunächst stehen“: Mit diesen Worten fasst Bürgermeister Steffen Mues das Ergebnis eines Fachgutachtens zusammen, das der Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) vor dem Hintergrund der notwendigen Sanierung des Siegdeichs in Niederschelden in Auftrag gegeben hat.

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Der Inseldorfweg Niederschelden führt über den einzigen Deich im Regierungsbezirk Arnsberg - er ist in keinem guten Zustand , die Bäume sollen gefällt werden. Dagegen regt sich Widerstand
Der Inseldorfweg Niederschelden führt über den einzigen Deich im Regierungsbezirk Arnsberg - er ist in keinem guten Zustand , die Bäume sollen gefällt werden. Dagegen regt sich Widerstand © WP | Hendrik Schulz

Die Stadt Siegen war von der Bezirksregierung Arnsberg aufgefordert worden, unverzüglich den gesamten Baumbewuchs entlang der bei Spaziergängern und Radfahrern beliebten Strecke um das „Inseldorf“ zu fällen. Hiergegen hatte sich Widerstand geregt. „Ich bin froh, dass nun zunächst ein guter Kompromiss gefunden wurde. Dennoch müssen wir handeln, es geht um den Bevölkerungsschutz in Niederschelden“, sagt Mues. „Aber bis zum Vorliegen der Machbarkeitsstudie im Frühjahr 2022, aus der dann hoffentlich Lösungen zur Deichsanierung hervorgehen, kann dieser Zustand akzeptiert werden, wenn die im jetzt vorliegenden Fachgutachten aufgeführten Maßnahmen ergriffen werden.“

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Rad- und Fußweg wird gesperrt

Dazu gehört, dass kurzfristig ausschließlich die Bäume auf der Deichanlage entnommen werden, deren Standsicherheit gefährdet ist und die geschädigt oder krank sind. Bei der Begehung eines Baumsachverständigen wurden rund 30 Bäume gezählt, die unter diese Kategorien fallen. Während der Fällung wird der Rad- und Fußweg entlang der Sieg nicht nutzbar sein. Die Arbeiten sollen im Januar 2022 beginnen, damit die Vorgaben der Oberen Wasserbehörde erfüllt werden. Um die Gefährdung der Anlieger im Hochwasserfall zu minimieren, sind außerdem engmaschige Deichkontrollen und Handlungskonzepte für den Hochwasserfall mit der Feuerwehr abgestimmt worden. „ESi wird die Anwohner in die Maßnahme einbinden und sie über die aktuelle Lage informieren“, so die Zusage von Stephan Roth, dem Technischen Betriebsleiter des Entsorgungsbetriebs.

Sowohl Mues wie auch Roth unterstreichen, dass es sich um einen Kompromiss handelt. Das Fachgutachten ist auch an die Bezirksregierung Arnsberg geleitet worden. „Wir haben das Signal, dass die Aufsichtsbehörde diesen Weg so mitgeht“, sagt Mues. Eine Sanierung des Deiches sei unumgänglich.

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