Kredenbach. Omikron: Reaktiviertes Krankenhaus Kredenbach hätte gleiche Probleme wie die anderen Kliniken, so der Landrat. Er setzt auf eine andere Lösung.

Landrat Andreas Müller sieht angesichts der bevorstehenden Omikron-Welle den Engpass nicht in der Zahl der verfügbaren Betten, sondern beim pflegerischen und medizinischen Personal. „Schon jetzt könnten unsere Kliniken ihre Kapazitäten jederzeit ausweiten und mehr Patienten versorgen, wenn sie auf entsprechendes Personal zurückgreifen könnten“, so Müller in einem Antwortschreiben an die Kreuztaler und Hilchenbacher Grünen, die vor diesem Hintergrund eine erneute Reaktivierung des früheren Kredenbacher Krankenhauses gefordert hatten.

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„Die Überlastungen unserer Kliniken zu verhindern und jederzeit eine ausreichende medizinische Versorgung für die Menschen in Siegen-Wittgenstein und im Dreiländereck sicherzustellen, ist ein zentrales Anliegen meiner Politik in dieser Corona-Pandemie“, so der Landrat.

Omikron-Welle: Frage nach Überlastung des Gesundheitswesens stellt sich erneut

Zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 war daher innerhalb weniger Tage das ehemalige Krankenhaus in Kredenbach als Ausweichkrankenhaus reaktiviert worden – ein Kraftakt aller Beteiligten, insbesondere der Diakonie in Südwestfalen, die das Gebäude zur Verfügung gestellt hatte. „Glücklicherweise ist zu keinem Zeitpunkt die Situation eingetreten, das Ausweichkrankenhaus in Anspruch nehmen zu müssen, so dass wir das Gebäude im Sommer 2020 an die Diakonie zurückgeben konnten“, so Andreas Müller weiter.

Mit der nun zu befürchtenden nächsten Coronawelle durch die Omikron-Variante stelle sich die Frage nach einer möglichen Überlastung des Gesundheitswesens erneut. „Hier teile ich Ihre Einschätzung voll und ganz“, betont der Landrat, es sei daher äußerst wichtig, auf solch eine Situation vorbereitet zu sein und zusätzliche Kapazitäten für die Versorgung von Akutpatienten vorzuhalten für den Fall, dass diese gebraucht werden. Aber es fehle eben nicht an Betten, sondern Personal: „Das steht leider nicht zur Verfügung.“

Celenus-Rehaklinik Hilchenbach hat im Ernstfall technische Ausstattung und Personal

Deshalb sei es auch nicht zielführend, ein weiteres Krankenhausgebäude in Betrieb zu nehmen, das mit dem gleichen Personalmangel zu kämpfen hätte. Daher habe die Kreisverwaltung zusammen mit der NRW-Landesregierung beschlossen, die Celenus-Rehaklinik in Hilchenbach als Ausweichkrankenhaus zu nutzen, sollten die anderen Kliniken die Versorgung von Corona-Patienten nicht mehr stemmen können. Dafür habe Düsseldorf die nötigen Rahmenbedingungen geschaffen.

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Vorteil aus Sicht des Landrats: Mit der Celenus-Klinik stehe nicht nur ein Krankenhausgebäude mit entsprechender technischer Ausstattung zur Verfügung, sondern auch das erforderliche Personal. „Gerade mit Blick auf die Qualität der medizinischen und pflegerischen Versorgung von Akutpatienten ist diese Lösung ohne Zweifel die bessere“, bekräftigt Müller. „Ich denke, dass wir mit dieser Strategie gut gerüstet sind, um auch die Herausforderungen der nächsten Coronawelle zu meistern.“