Siegen. Auf einmal ist der Andrang bei den Impfärzten wieder groß: Die „Erstimpfer“ fürchten nicht nur Ansteckung, sondern auch Jobverlust.
Wartezeiten von drei bis vier Stunden mussten am Samstag Bürgerinnen und Bürger in Kauf nehmen, die sich noch schnell impfen lassen wollten. „Ich habe, bis ich meine Spritze bekam, über drei Stunden in der langen Schlange gestanden“, berichtet Thomas Matschinsky der sich in der City-Galerie seine Booster-Impfung abholte.
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Über die ganze obere Etage der City-Galerie schlängelten sich die Impfwilligen. Bis 19.30 Uhr arbeitet das Team, um alle zu versorgen, anderthalb Stunden länger als geplant. Die City-Galerie Siegen unterstützte die Impfkampagne von Bund und Ländern mit einer lokalen Impfaktion. Dafür wurde gemeinsam mit dem Kreis Siegen-Wittgenstein ein mobiles Impfzentrum eingerichtet. „Für mich und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier den gesamten Tag im Einsatz waren, bedeutete es viel Stress“, sagte Dr. Peter Korn, für den es der 44. Impftermin war. Unerwartete Hilfe bekam das Impfteam von einem weiteren Arzt, der eigentlich nur in der City-Galerie einkaufen wollte – und sich dann entschloss, mit einzuspringen.
Junge Menschen haben Angst vor dem Impfstoff
Christine Domnick, die organisatorische Leiterin des ehemaligen Impfzentrums, koordiniert auch die weiteren Impfaktionen. „Wir haben 700 Menschen geimpft. Viele waren dabei, die ihre Erstimpfung bekamen“, berichtet sie, „das bedeutete für uns zusätzlichen Arbeitsaufwand, weil die persönlichen Daten aufgenommen werden mussten.“ Das mobile Impfzentrum hatte auch für den eventuellen Ansturm vorgesorgt und es stand ausreichend BionTech-Impfstoff zur Verfügung.
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Viele „Erstimpfer“ sähen sich nun gezwungen, sich doch noch die Spritze abzuholen, weil sie befürchten, dass ihre Arbeitsplätze in Gefahr sind und auch ihre privaten Freiheiten eingeschränkt werden, hat Christine Domnick erfahren. Manche warteten bisher auf einen „Totimpfstoff“, vor allem junge Menschen hätten Angst vor Neben- oder Folgewirkungen der MRNA-Impfstoffe wie von BionTech oder Moderna.
Auch am 18. Dezember wIrd in der City-Galerie noch mal geimpft
„Besonders erfreut waren wir, dass sich am Samstag viele ausländische Mitbürger haben impfen lassen“, sagte Christine Domnick – diese Bevölkerungsgruppe war bisher schwerer erreichbar.
„Wir möchten den Besuchern die Möglichkeit geben unkompliziert an die Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung zu kommen“, sagt Wladimir Senkewitsch, Center-Manager der City-Galerie. „Unser Ziel ist es, mehr Menschen zum Impfen zu bewegen und diejenigen zu erreichen, die noch unschlüssig waren.“
Der nächste Impftermin in der City-Galerie ist am Samstag, 18. Dezember, 10 bis 18 Uhr.
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