Wilnsdorf. Im Wilnsdorfer Einkaufszentrum sind Fußgänger nicht vorgesehen. Ein Komplettabriss wäre die beste Lösung, hieß es im Gemeinderat.

Die Einbahnregelung für das Wilnsdorfer Einkaufszentrum soll kommen. Diesem Vorschlag der Verwaltung hat der Rat zugestimmt – allerdings längst nicht mehr so einstimmig wie am Tag zuvor im Verkehrsausschuss. Sieben Ratsmitglieder stimmten nun dagegen, acht enthielten sich der Stimme. Wenn die Straßenverkehrsbehörde des Kreises mitspielt, werden Autos nur noch aus der Rathausstraße sowie zwischen Eisdiele und Drogeriemarkt in den Marktplatz einbiegen können. Die Ausfahrt ist hinten über die Bergwende oder ganz vorn neben dem Textil-Discountmarkt auf die Rathausstraße möglich. „Eine Möglichkeit, mit einfachen Mitteln schnell etwas zu bewirken", fand Bürgermeister Hannes Gieseler.

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Parkboxen sind zu schmal für breite Autos

Friedrich Holzhauer (SPD) wies darauf hin, dass der Verkehr auf der jetzt schon stark belasteten Rathausstraße weiter zunehmen werde. Schwierig werde es zudem, aus der Bergwende nach links in die Hagener Straße abzubiegen. Holzhauer schlug vor, auf der Hagener Straße Tempo 30 einzuführen und das Abbiegen vom Marktplatz in die Bergwende nur nach rechts in Richtung Hagener Straße, aber nicht nach links zur Rathausstraße zuzulassen. Das werde zu langen Umwegen führen, warnte Karin Otterbach (CDU). „Die Autos kreisen so lange, bis sie einen Parkplatz finden."

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Skeptisch äußerte sich Gabriele Wagener (CDU): Mit der künftigen Schräg- statt Senkrechtaufstellung gingen Parkplätze verloren, „das wird dann brenzlig“. Beigeordneter Johannes Schneider schloss das aus: Möglichst kein Parkplatz solle wegfallen. Allerdings bestehe die jetzige Gesamtzahl „nur auf dem Papier“. Die markierten Parkboxen von 2,10 bis 2,20 Metern Breite seien inzwischen zu schmal, erforderlich seien mittlerweile 2,50 Meter. Schneider wies darauf hin, dass sich im Umfeld rund 100 Parkplätze befinden. Um zum Umsteigen zu ermuntern, werde zudem überlegt, im Bereich der Sparkasse eine Abstellmöglichkeit und Ladestation für Fahrräder einzurichten.

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Es geht um die Fußgänger

Bernd Danzenbächer (CDU) sah das Einkaufszentrum, das bisher überhaupt keine Fußwege hat, insgesamt: „An der Situation lässt sich nur etwas verschlimmbessern. Optimal wäre, das alles platt zu machen.“ Mit der Einbahnregelung werde noch mehr Verkehr vor den Rewe-Markt gezogen, vor dem sich die größten Fußgängermengen bewegten. „Heute würde man so etwas gar nicht mehr bauen“, pflichtete Andreas Klein (BfW/FDP) bei. „Jede Maßnahme, die Verbesserung bringt, ist zu begrüßen.“

„Wir werden nachbessern müssen", kündigte Beigeordneter Johannes Schneider die Überprüfung der Maßnahme in einem Jahr an, „wir wollen nicht den Eindruck erwecken, als wäre das der Weisheit letzter Schluss.“ „Wichtig ist, dass wir erst einmal einen Anfang machen“, saget Bürgermeister Hannes Gieseler. Möglicherweise könne die Straßenverkehrsbehörde des Kreises auch Ideen beisteuern. „Hauptinteresse ist es, für die Sicherheit der Fußgänger zu sorgen.“

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