Siegen. Siegener Beirat für Menschen mit Behinderung über immer öfter zugeparkte Blindenleitsysteme: „Nicht nur Einschränkung, sondern Gefährdung“.

Immer wieder erfährt der Beirat für Menschen mit Behinderung von Beschwerden aus der Bevölkerung der Universitätsstadt Siegen, dass das Blindenleitsystem zugeparkt oder verstellt ist. Während bei Verkehrszeichen das Rollstuhlfahrersinnbild allgemeine Bekanntheit hat, ist die Wichtigkeit taktiler Leitsysteme für sehbehinderte und blinde Menschen in der sehenden Bevölkerung häufig unbekannt, vermutet der Beirat.

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Durch das Verstellen und das Zuparken des Blindenleitsystems sind Menschen mit Sehbehinderung in Ihrer Teilhabe am öffentlichen Leben nicht nur eingeschränkt, sondern auch gefährdet. Darauf weist der Beirat in einer Pressemitteilung hin.

Blindenleitsystem kennzeichnet in Siegen wichtige und gefährliche Stellen

Das Blindenleitsystem verhilft blinden und sehbehinderten Menschen grundsätzlich zu mehr Sicherheit und Orientierung im öffentlichen Raum und ermöglicht mehr Eigenständigkeit. Leitsysteme werden insbesondere an wichtigen und zentralen Punkten (zum Beispiel: Zentraler Omnibusbahnhof) oder an komplexen oder „gefährlichen“ Stellen angeordnet, um eine Orientierungshilfe anzubieten.

Beispielsweise kennzeichnen die Bodenindikatoren gesicherte und ungesicherte Überquerungsmöglichkeiten an Straßen, Einstiegpunkte an Haltestellen, warnen vor gefährlichen Stellen (zum Beispiel: beginnende Treppenanlagen) und unterstützen Fußgänger als Leitsystem bei der Wegfindung.

Blinde und Sehbehinderte in Siegen durch rücksichtsloses Verhalten behindert

Eine Person, die einen Langstock nutzt, hat einen Platzbedarf von mindestens 1,20 Metern, um durch die Schwenkbewegungen des Stocks das Umfeld bei normaler Gehgeschwindigkeit ausreichend erfassen zu können. Bei taktilen Leitstreifen sollten je Seite 60 Zentimeter Raum freigelassen werden.

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Hindernisse auf und direkt neben dem Blindenleitsystem seien Stolperfallen und Gefahrenstellen: „Blinde oder sehgeschädigte Personen sind mit zunehmendem barrierefreien Ausbau, Mobilitätstraining und der Verbesserung von Hilfsmitteln in der Nutzung des öffentlichen Raumes immer weniger behindert, sie werden aber durch rücksichtsloses Verhalten behindert.“