Dahlbruch . Im „Park Of Arts“ vor der Dahlbrucher Kirche findet die Hilchenbacher Jugendkultur einen neuen Schauplatz

Es ist ein Experiment gewesen, „und wir sind sehr zufrieden“, stellt Heike Kühn vom Jugendbüro am Nachmittag in der Evangelischen Kirche hoch über Dahlbruch fest. Erstmals seit deren Schließung vor einigen Jahren ist das Gebäude für eine Veranstaltung für Jugendliche genutzt worden, mit Musik, Kunst und bunten Aktionen. Jeder habe sich ausgesucht, was für ihn interessant sei, wenngleich es sicher schwierig werde, den Standort so zentral zu machen, wie das bisherige Jugendzentrum, das durch den Umbau vorläufig verschwunden ist.

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Kirche: Mehr als nur Ausweich-Jugendzentrum

Hilchenbach ist eine von 100 Städten und Gemeinden, die an der landesweiten Aktion „#nf21“ teilnehmen konnte. In Kooperation mit dem PUSH e.V. und dem Kinder- und Jugendbüro Hilchenbach ist das Kirchenschiff zur Konzertlocation geworden und hat ermöglicht, drei der Bands live nach Hilchenbach zu holen, die seinerzeit per Stream schon einmal virtuell präsentiert wurden. Daneben wird der Oberbegriff „Park Of Arts“ ernst genommen und auch das attraktive Gelände rund um die Kirche genutzt.

Nacht der Jugendkultur schon am Nachmittag: Die Graffiti-Aktionen sind sehr gefragt.
Nacht der Jugendkultur schon am Nachmittag: Die Graffiti-Aktionen sind sehr gefragt. © Michael Kunz, Siegen | Michael Kunz

Gemeinsam mit den Graffitikünstlern von Stylefiasko ist eine fantasievolle Parklandschaft mit Kunst aus der Dose gesprüht worden, die auch künftig das Jugendzentrum verschönert. „Da standen die Ersten schon um 15 Uhr hier und wollten mitmachen“, unterstreicht Heike Kühn. Sie lauscht gerade mit vielen anderen der wortgewaltig-launigen Poetry-Slammerin Luca Swieter aus Köln, die gemeinsam mit dem Wittgensteiner Tobias Beitzel „Unterhaltung mit Message“ liefert und auch an zwei Tagen im Vorfeld einen Workshop zum Thema angeboten hat. Das Rockmobil ist vor Ort, „vielleicht fast schon zu viel“. Draußen sind die Ergebnisse einer Befragung von Kindern und Jugendlichen zu sehen, deren Zitate zu Politik, Bildung und Gesellschaft auf Taschen verewigt wurden. Silke Krah und Mirjam Elburn sind für die Jugendkunstschule vor Ort.

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Ein Abend mit drei Bands

Der Abend steht dann im Zeichen der drei Bands: „All To All“ und „The Pathetics“ aus Siegen und „Daizen“ aus Köln, die „Nachtfrequenz-Feeling“ aufkommen lassen. Dazu erleuchtet Videodesigner Julius Leuthold das Gebäude mit speziellen Projektionen, in die ebenfalls Zitate aus der Befragung eingeflossen sind. Im Keller der alten Kirche ist ein provisorisches Ausweichquartier für das Jugendzentrum entstanden. Da habe es nahegelegen, einmal mit der Kirche über die Nutzung des gesamten Gebäudes zu sprechen, erklärt Heike Kühn. Ob es weitere Veranstaltungen gebe, ob es gelingen könne, die Kirche zur regelmäßigen Veranstaltungsstätte zu machen, das könne sie jetzt noch nicht sagen, fügt sie an. Aber ausschließen will sie es nicht.

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