Siegen. Der gebürtige Salzburger Markus Steinwender setzte sich im Rennen um die Intendanz des Apollo-Theaters Siegen gegen 32 andere Bewerbungen durch.
Der neue Mann ist gefunden: Markus Steinwender wird, wie berichtet, ab der Spielzeit 2022/23 am Siegener Apollo-Theater auf den langjährigen Intendanten Magnus Reitschuster folgen. Er war einer der Beiden (ein Mann, Anfang 50, eine Frau, Anfang 60), die sich im Bewerbungsverfahren bei den Mitgliedern der Findungskommission durchgesetzt hatten. Die Entscheidungskommission rund um Trägervereins-Vorsitzenden Prof. Herbert Landau votierte für den jüngeren, männlichen Kandidaten. An dieser Schlüsselstelle war die Jury unter Vorsitz von Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin, am Ende außen vor.
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Gerd Dilling, Vorsitzender des Apollo-Förderkreises, freut sich, dass eine Entscheidung getroffen werden konnte. Er sieht vor allem zwei Aufgaben, denen sich der künftige Intendant dann stellen muss: erstens, das erhalten, was in den vergangenen Jahr(zehnt)en aufgebaut worden ist, zweitens, das Haus zukunftsfähig machen. Gerade das Renommee der „Biennale“ hätte etliche Bewerberinnen und Bewerber ermuntert, sich auf die Stelle in Siegen zu bewerben, so Dilling. Es wäre schön, wenn noch in der nächsten Saison mit einem solchen Theaterfest die Ära Reitschuster gewissermaßen gekrönt werden könnte.
Geschichte
„Apollo“ war vor dem Theaterbau ein 1935 errichtetes Kino an gleicher Stelle, von dem die Fassade erhalten wurde. 1998 wird das Apollo-Theater „erfunden“, 2007 eröffnet. Seit 1968 hatte sich die Stadt um ein Theater bemüht, das die „Bühne der Stadt Siegen“ in der Aula des Löhrtor-Gymnasiums ersetzt. 1974 wird der Grundstein auf dem Weiss-Flickschen Grundstück („Oranienpark“) gelegt. 1980 bläst der Rat das Projekt ab.
Das Apollo-Theater selbst wollte sich zur Intendanz-Nachfolge vorläufig nicht äußern, da die vertragliche Gestaltung noch nicht abgeschlossen sei.
Markus Steinwender: Vom Theater an der Rott ans Apollo-Theater Siegen
Markus Steinwender setzte sich in Siegen gegen 32 Mitbewerber durch. Nach Informationen dieser Zeitung gab es nach Bewerbungsschluss weitere Interessierte, die aber formal nachträglich nicht mehr ins Verfahren eingebunden werden konnten. Am Theater an der Rott im niederbayerischen Eggenfelden baute der aus Salzburg stammende Schauspieler, Regisseur und Kulturmanager von 2015 bis 2020 eine Sparte für junges Publikum auf, den Bereich „Junge Hunde“. Ab der laufenden Spielzeit ist diese preisgekrönte Sparte dort ins Gesamtprogramm übernommen worden; die Verträge sowohl mit Markus Steinwender als auch mit seiner ebenfalls am Theater an der Rott angestellten Ehefrau, Schauspielerin Elisabeth Nelhiebel, wurden nicht verlängert. Das berichtete die Passauer Neue Presse.
Magnus Reitschuster wird das Theater nach dem Ende der nächsten Spielzeit vorzeitig verlassen. Reitschuster kam 1998 als Geschäftsführer zum damaligen Kulturkreis Siegerland; 2007 wurde er erster Intendant des neu eröffneten Apollo-Theaters.
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